Schloss Artstetten

Erzherzog-Franz-Ferdinand-Museum, Juni 2023

Im Erzherzog-Franz-Ferdinand-Museum wird „Geschichte durchs Schlüsselloch“ erzählt! Durch persönliche Einblicke entdecken Sie Thronfolger Franz Ferdinand neu: als politischen Vordenker, Sammler und Jäger – aber vor allem als liebevollen Familienmenschen!

 Schloss Artstetten, Erzherzog-Franz-Ferdinand-Museum, Juni 2023

Schloss Artstetten ist ein Schloss in der Marktgemeinde Artstetten-Pöbring im Bezirk Melk in Niederösterreich im Besitz der Familie Hohenberg. Auf dem Schlossareal steht auch die Pfarrkirche Artstetten St. Jakobus der Ältere. Nach mehrfachen Besitzerwechseln erwarb 1823 Kaiser Franz I. das Schloss für die habsburgische Krone. Es war als Witwensitz für seine Gemahlin Karolina Augusta vorgesehen, die es nach dem Tod des Kaisers 1835 allerdings nur wenig nutzte.

 Schloss Artstetten, Erzherzog-Franz-Ferdinand-Museum, Juni 2023

St. Jakobus der Ältere ist eine römisch-katholische Pfarrkirche in der niederösterreichischen Gemeinde Artstetten. Die denkmalgeschützte Kirche (Listeneintrag) befindet sich an der Ostseite von Schloss Artstetten und gehört zum Dekanat Maria Taferl. Sie ist durch eine Treppe mit dem tiefer liegenden Markt verbunden. Im Bereich der Kirche befindet sich auch die Gruft der Familie Hohenberg.

Das Langhaus ist etwa gleich hoch wie das Schloss und durch ein zum Chor abgewalmtes Satteldach gedeckt. Der Chor, mit gotischem Kern, ist dreiseitig geschlossen. Seine gotischen Strebepfeiler wurden beim barocken Umbau zu tiefen, rundbogigen Blendnischen mit vorgelegten Pilastern umgestaltet. Chor und Langhaus weisen eine einheitliche, späthistoristische Fassadengliederung mit einfachen und doppelten Pilastern und mit stark profiliertem Gesims auf. Der Bau ist im Süden durch ein barockes Portal mit Volutensturz zugänglich. Der zweigeschoßige Turm im Südosten hat einen barocken Baukern und rundbogige Schallfenster. Seine Fassade und der bekrönende Zwiebelhelm wurden 1913 geschaffen.

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Im Langhaus ruht ein zweijochiges Tonnengewölbe mit Stichkappen auf kräftigen Wandpfeilern mit vorgelegten Pilastern und verkröpftem Kämpfergesims. Darunter erhebt sich eine zweigeschoßige, tonnenunterwölbte Westempore mit dreiteiliger Rundbogenöffnung und einer neobarocken Holzverkleidung von 1911. Hinter dem rundbogigen Triumphbogen liegt leicht erhöht der einjochige Chor, der in der Gliederung dem etwas breiteren Langhaus entspricht. An der Nordwand befindet sich eine bemerkenswert ausdrucksvolle Darstellung Schweißtuch der Veronika aus der Zeit um 1400. Auf einer historistischen Glasmalerei des Jahres 1913 sind die hll. Josef und Karl abgebildet.

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Am 26. November 2000 wurde eine neue Orgel von Josef Diethard Pemmer aus Purk bei Kottes eingeweiht. Das Schleifladen-Instrument hat 13 Register auf zwei Manualwerken und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.

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Unter Erzherzog Franz Ferdinand wurden um 1911 die ursprünglichen Altäre entfernt und die Kirche wurde mit museal zusammengetragenen Kunstgegenständen verschiedener Herkunft neu eingerichtet:

 Der frühbarocke Säulenaltar wurde 1659 von Benedikt Faistenberger gebaut und stand ursprünglich in der Katharinenkirche von Kitzbühel. Er hat einen Aufbau mit gesprengtem Giebel und reichem, spätmanieristischem Dekor. Am Altarblatt ist die Himmelfahrt Mariens mit den Heiligen Barbara, Leodegar und Kaiserin Helena abgebildet; am Oberbild Golgota, bekrönt von einer Dreifaltigkeitsgruppe. Seitenfiguren auf Konsolen an der Chorwand zeigen die Heiligen Katharina und Barbara.

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Das Taufbecken aus Marmor ist aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

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Die zwei einander entsprechenden, frühbarocken Seitenaltäre sind bayerische Knorpelwerkaltäre mit gedrehten Säulen aus der Zeit um 1670 und wurden 1911 aufgestellt. Das linke Altarblatt zeigt eine spätmanieristische Darstellung der Beweinung und hat ein ovales Oberbild Heilung des Lahmen. Der Altar verfügt über Seitenfiguren der hll. Leopold und Jakobus. Auf der Mensa steht die Kopie einer gotischen Madonnenfigur.

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Am rechten Altarblatt, bezeichnet mit „Johann Martin Schmidt“, ist die Kreuzigung Petri dargestellt. Das Oberbild stammt aus dem Jahr 1670 und zeigt die Epiphanie.

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Zu den zahlreichen Leinwandbildern gehören das ehemalige Hochaltarbild Hl. Jakobus in der Maurenschlacht (Johann Martin Schmidt, 1788), ehemalige Seitenaltarbild desselben Künstlers (1772), drei Darstellungen aus dem Leben Jesu aus dem 18. Jahrhundert, zwei flämische Ölbilder (Die Israeliten in der Wüste und Moses und Aaron) aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, zwei spätbarocke Ovalbilder (Antonius von Padua und Aloysius) aus dem 18. Jahrhundert, zwei Heiligenporträts in Kartuschenrahmung (Johannes Nepomuk und Florian) aus dem 18. Jahrhundert, Bilder der Hl. Familie und der hl. Katharina aus dem 18. Jahrhundert sowie zwei einander entsprechende Bruderschaftsbilder über dem Triumphbogen (Bürger und Adelige vor Christus und Kleriker vor Maria) aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Rokokorahmen.

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Die Kirche verfügt über mehrere Skulpturen aus unterschiedlichen Epochen. Dazu zählen eine Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes über dem Triumphbogen aus der Zeit um 1770, Darstellungen der hll. Johannes und Sebastian am Chorbogen (1. Viertel 18. Jh.) sowie eine Herz-Jesu-Figur unter neubarockem Baldachin nach einem Entwurf von Franz Kubrik aus der Zeit um 1911.

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Bemerkenswert ist eine barocke Vortragestange der Bäckerzunft. Sie weist eine kunstvolle Schnitzerei der Heiligen Maria und Elisabeth unter ornamentalem Baldachin auf. Zunftzeichen und Bandlwerkornament am Schaft sind vermutlich augsburgisch und stammen aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts. Zwei weitere Vortragestangen zeigen die Heiligen Eligius und Florian.

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Die neobarocke Kanzel stammt aus 1911/1915. Aus der Zeit um 1700 stammen die frühbarocken Kirchenbänke und aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts das Taufbecken aus Marmor.

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Unter der Pfarrkirche befinden sich zwei Grüfte: die Hohenberg'sche Familiengruft und die Schlossherrengruft.

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1909 erteilte Erzherzog Franz Ferdinand den Auftrag zur Errichtung der Hohenberg’schen Familiengruft für zwölf Särge unter dem Vorplatz der Pfarrkirche. Zum einen hatte seine Frau Sophie 1908 einen totgeborenen Sohn zur Welt gebracht, dessen Sarg als erster hier bestattet wurde. Zum anderen war abzusehen, dass seine Frau wegen ihrer aus Sicht des Kaisers unstandesgemäßen Herkunft nicht in der Kapuzinergruft bestattet werden konnte. Auf Wunsch Franz Ferdinands wurde daher eine Gruft unter der Schloss- und Pfarrkirche errichtet, wo er und seine Frau 1914 auch bestattet wurden.

Alte Gruft mit Sarkophagen von Erzherzog Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie sowie ihres in einer kleinen Nische oberhalb bestatteten Sohnes (*/† 1908)

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Das Schlossarchiv befindet sich in Privatbesitz und ist nur bedingt zugänglich. Sein allmählich gewachsener Bestand ist für die Geschichte Österreichs und das Privatleben der Kaiserlichen Familie von Bedeutung. Als Herrschafts- und Gutsarchiv ist es seit dem Schlosskauf im Jahr 1823 durch Kaiser Franz I. lückenlos erhalten. Im Jahr 1982 ließ Romée de La Poeze d´Harambure ein Schlossmuseum einrichten, das in Sonderräumen eine Dauerausstellung zeigte, die der Historiker Wladimir Aichelburg zusammengestellt hatte.

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2014-1914 - Haben wir etwas gelernt?
100 Jahre liegt mittlerweile das Attentat auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este und seine Frau Sophie Herzogin von Hohenberg in Sarajevo am 28. Juni 1914 zurück. Ein Monat später, am 28. Juli 1914 erklärte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg, womit ein vier Jahre dauernder Weltkrieg begann. Dabei blieben die Kampfhandlungen nicht auf den europäischen Kontinent beschränkt. Der Erste Weltkrieg zog beinahe die ganze Welt in Mitleidenschaft und in Millionen Familien bangten oder trauerten die zu Hause Zurückgebliebenen um einen Sohn, Vater, Ehemann, Bruder, Neffen, Cousin...

Insgesamt wurden beinahe 69 Mio. Soldaten mobilisiert. Davon starben rund 9,4 Mio. Männer in direkten Kampfhandlungen. Schätzungsweise zwischen 8 und 9 Mio. Soldaten aller kriegsteilnehmen Staaten gerieten in Kriegsgefangenschaft. Bis zu 20 Mio. Soldaten wurden mitunter schwerst verwundet und kehrten zum Teil bis zur Unkenntlichkeit entstellt nach Hause zurück. Sie waren Männer „mit zerbrochenem Gesicht". Nicht vergessen werden dürften jene Soldaten, die das Trommelfeuer, das Bombardement durch Artilleriegranaten in den Schützengräben psychisch krank machte, die Kriegstraumata davontrugen und als „Simultanten", „Schwachsinnige" und „Kriegszitterer" verurteilt und, genauso wie ihre Familien mit ihren Problemen allein gelassen wurden. An zivilen Opfern sind insgesamt rund 6 Mio. Tote zu beklagen. Hunderttausende, die an Hunger und Unterernährung starben. Je nach Schätzungen überlebten bis zu 1,5 Mio. Armenier den Genozid an ihrem Volk 1915/1916 nicht.

Die Spanische Grippe von 1918 forderte mehr Opfer als der Erste Weltkrieg zusammen. Im Jahr 2014, 100 Jahre später, blicken wir auf diesen Krieg zurück und wiegen uns unter anderem durch die große zeitliche Distanz in Sicherheit. Wir reden uns ein, dass eine derartige Katastrophe heute und in Zukunft nicht mehr passieren könnte. Was macht uns so sicher? Wie steht es um die gesellschaftspolitischen, geopolitischen, wirtschaftlichen oder sozialen Verhältnisse oder zwischenstaatlichen Spannungen vor Kriegsausbruch 1914? Lassen sich zu den gegenwärtig herrschenden Verhältnissen und Entwicklungen Parallelen ziehen?

Die folgenden Ausführungen sollen zum Nachdenken anregen:
Der Prozess der Globalisierung, der bereits vor 1914 eingesetzt hatte, wirtschaftliche Verflechtungen, Finanzmärkte und ihre Wachstumspotentiale schufen und schaffen für Staaten, Interessensgruppen/Lobbyisten neue Möglichkeiten und Einnahmequellen. Diese Entwicklungen verstärk(t)en unter anderem Abhängigkeiten und verursach(t)en finanzielle, politische und soziale Krisen. Der wirtschaftliche Aufschwung, einhergehend mit einem steigenden Technisierungsgrad und Fortschrittsglaube trug und trägt zur (vorübergehenden) Sicherung von Machtpositionen bei und wirkt(e) sich auf die Haltung verschiedener Staaten und Akteure aus: das Gefühl von Unbesiegbarkeit, Überlegenheit und Blindheit beeinflusst(e) Entscheidungen und führt(e) zur Verkennung von Situationen. Der Kampf um Vormachtstellungen zwischen „global Playern" die ein Wettrüsten austrugen und austragen, war und ist mit der Erschließung neuer Ressourcen verbunden und stand und steht im Kontext von (Neo-)Imperialismus und (Neo-)Kolonialismus.

Eine Revolutionierung und Weiterentwicklung im Kommunikationswesen begünstigt(e) unter anderem Aktivitäten wie Abhörpraktiken und die Spionagetätigkeit von Geheimdiensten. Staatliche Überwachungsmaßnahmen stehen heute in krassem Widerspruch zu den hart erkämpften Bürgerrechten. Wie wirken sich mächtige Militärs und starre Machtapparate auf eine gesellschaftliche Entwicklung aus? Wie steht es 2014 um Bündnisstrukturen und Eskalationsmechanismen. Krisen, Konflikte und „lokale" Kriege, wie etwa das Balkan-Problem, das 1914 eine verhängnisvolle Rolle gespielt hat, herrschen auch 2014.

Aktuell sind es auch die Krisen und Kriege in Südosteuropa oder dem Mittleren Osten, die durch willkürliche Grenzziehungen der Sieger des Ersten Weltkriegs quer durch Völker, Ethnien und Religionen entstanden sind und bis heute Konflikte provozieren. In postimperialen Räumen treten konfessionelle und ethnische Gegensätze klar zu Tage und führen zu politischen und sozialen Spannungen und Konflikten. Die Frage und Forderung nach Lösungsansätzen, nach einer Vermittlungstätigkeit durch supranationale Institutionen und Gemeinschaften verstummt nicht und ist umstritten.

Nationalistische Strömungen, Terrorismus, Fundamentalismus, Gier und soziale Ungleichheit nehmen im globalen Maßstab und im Zeichen von Krisen zu. Die totale digitale Vernetzung, Geldsysteme, das scheinbare Ende des Wirtschaftswachstums und das Erstarken religiös motivierter und unterfütterter politischer Strömungen erwecken den Eindruck als stünden wir vor einer neuen Eskalation. Frieden ist kein Normalzustand, sondern muss täglich neu erarbeitet werden. Das galt 1914 - ebenso wie heute.


Modell des am 28. Juni 1914 in Sarajevo benützten Autos
Nachbau aus Sperrholz und mit VW-Käfer-Motor für einen Dokumentarfilm über das Geschehen in Sarajevo der Dr.-Heinz-Scheiderbauer-Produktion in den 1980er Jahren.

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Erzherzog Ferdinand Max, Bruder und Kaiser von Mexiko (Hinrichtung 1867 in Querétaro)
Kronprinz Rudolf, Sohn (Selbstmord 1889 in Mayerling)
Erzherzog Carl Ludwig, Bruder (starb 1896 in Wien, nachdem er Wasser aus dem Jordan getrunken hatte)
Kaiserin Elisabeth, „Sisi", Ehefrau (Ermordung 1898 in Genf)

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SCHLOSS UND ORT ARTSTETTEN
Schloss Artstetten wurde erstmals 1329 urkundlich erwähnt. In den Jahren 1691/98 wurde es mit einem viereckigen Bau und vier Zwiebeltürmen ergänzt sowie die Kapelle des Hl. Jakob mit dem Schloss verbunden. 1691 wurde der Ort zum ersten Mal als „Markt" bezeichnet. 1730 und 1750 brannten Ort samt Schloss und Kirche und 1791 fiel der Dachstuhl des Schlosses nach einem Blitzschlag neuerlich dem Feuer zum Opfer.
1823 erwarb Kaiser Franz I., dessen Nachkommen es heute noch besitzen, das Schloss. 1861 ging das Gut schenkungsweise an Erzherzog Carl Ludwig. Er restaurierte nun das Schloss, und die alten Turmzwiebeln wurden durch Kegeldächer ersetzt. Im Inneren baute er das erste Badezimmer mit fließendem Kalt- und Warmwasser.

Carl Ludwig schenkte Artstetten seinem ältesten Sohn, Franz Ferdinand von Österreich-Este. Erst nach ein paar Jahren wandte sich dieser Schloss und Park zu. Den direkten Anstoß dazu gab der Bau der Gruft. Es wurde viel umgebaut, weitere Badezimmer, Strom, eine Zentralheizung und ein Aufzug eingebaut. Die ursprünglichen Zwiebeltürme wurden wieder errichtet. Im Norden wurde ein Neubau für Archiv, Bibliothek und Büros mit zwei kleineren Rundtürmen um einen zweiten Innenhof angefügt.

Nach der Ermordung von Erzherzog Franz Ferdinand und Herzogin Sophie von Hohenberg wurde der älteste, erst 12jährige Sohn, Herzog Max von Hohenberg, Besitzer. 1938 wurde Artstetten durch die Nazis enteignet. Die Rückgabe erfolgte im März 1949. Max' Sohn, Herzog Franz v. Hohenberg und seine Frau Elisabeth geb. Prinzessin von Luxemburg übernahmen das Gut. Heute lebt und wirkt hier Anita Hohenberg mit ihren Kindern.

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DIE ABSTAMMUNG DER HERZOGE VON HOHENBERG

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AUS FREUNDEN WERDEN FEINDE
Unmittelbaren Einfluss auf die Politik nahm Franz Ferdinand mangels ihm erteilter Befugnisse nie. Seine Tätigkeit beschränkte sich auf Repräsentationspflichten und auf Vorbereitungsarbeiten für die Zukunft. Seine politische Arbeit spielte sich im Verborgenen in seiner Militärkanzlei ab. Mangels genauerer Information wurde ihm oft Abneigung für einzelne Völkergruppen vorgeworfen. Unbestritten bleibt aber, dass ihm jeder Nationalismus ein Dorn im Auge war. Seine Vorstellungen entsprachen den staatsrechtlichen Verhältnissen in den USA, die er anlässlich seiner Weltreise kennen lernen konnte. Jedes Kronland könnte einen autonomen Staat bilden. Als Zwischenlösung stand zeitweise die Einführung eines „Trialismus" zur Debatte. Dabei waren zwei Lösungen möglich: ein Österreich-Ungarn-Böhmen oder ein Österreich-Ungarn-Slawen. Weitere Vorstellungen wurden durch Dr. Aurel Popovici geprägt, der 15 autonome Nationalstaaten vorsah. Dr. Karl Renner hatte eine weitere Version des Föderalismus und sah die rettende Idee darin, dass jedes Mitglied einer in der Monarchie anerkannten Nation gleiches Recht haben sollte.

Alle Bestrebungen des Thronfolgers hatten die Stärkung der Zentralgewalt durch die Beseitigung der ungarischen Vorherrschaft zum Ziel. Als einzigen Weg zur Durchsetzung seiner Pläne sah er die Verzögerung der ungarischen Krönung und die Einführung des allgemeinen Wahlrechts in Ungarn. Weitere Punkte regelten die Stellung seiner Gemahlin, die Proklamation seines Neffen Erzherzog Karl zum neuen Thronfolger und die Anerkennung des Deutschen als Staatssprache. Außenpolitisch sah er die Beziehungen zu Russland als größten Fehler an. Er warnte vor einem Konflikt mit dem großen Zarenreich, der nur zum Sturz beider Monarchien führen würde. Auch die Politik gegenüber Deutschland sollte anders werden. Am liebsten wäre Franz Ferdinand ein Drei-Kaiser-Bündnis zwischen Österreich, Deutschland und Russland gewesen. Das vereinte Italien erweckte bei ihm allerdings nur Misstrauen.

Das Balkan-Problem wurde zu einer der wichtigsten Fragen der Zeit. Vor allem Serbien fürchtete eine mögliche Annäherung Österreich-Ungarns an Russland sowie die Pläne Franz Ferdinands zur Gründung eines südslawischen Staates innerhalb der Monarchie. Jedes Mal, wenn aus der Umgebung des Kaisers kriegerische Töne erklangen, war es der Thronfolger, der zur Besonnenheit rief. Von einer kriegerischen Auseinandersetzung mit Serbien versprach er sich nichts. In Sarajevo wurde nicht das Haupt einer österreichisch-ungarischen Kriegspartei ermordet, sondern ein „Hindernis beseitigt, das dem Krieg im Weg stand". Manöver fanden üblicher Weise im Herbst statt und dienten der Schulung großer Truppenverbände sowie der Überprüfung der Fähigkeiten von Offizieren in Strategie und Leitung größerer Verbände. Seit 1868 war eine dreijährige Militär-Dienstzeit vorgesehen. Damit war auch der Rang des Reserveoffiziers geschaffen. Die Armee war im wahrsten Sinn des Wortes zum Volksheer geworden. „Gemeinsam und einheitlich wie es ist, soll mein Heer bleiben".

Die Staatsoberhäupter 1916
George V - König des Vereinten Königreichs Großbritannien und Irland
Alfonso XIII - König von Spanien
Raymond Poincaré - Präsident der französischen Republik (Frankreich ist zu dieser Zeit die einzige Republik)
Wilhelm II - Deutscher Kaiser und König von Preußen
Vittorio Emanuele III - König von Italien
Franz Josef I - Kaiser von Österreich, König von Ungarn
Nikolai II - Kaiser und Selbstherrscher aller Reussen
Petar I (Kara Georgewitsch) - König von Serbien
Carol I - König von Rumänien
Ferdinand - Zar der Bulgaren
Muhammed V - Kaiser der Osmanen

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Die Vereinigten Staaten von Groß-Österreich
Eine der möglichen Lösungen der Nationalitätenfrage war dieser Entwurf des rumänischen Politikers Dr. Aurel C. Popovici (1906), der die Monarchie in 15 autonome Staaten mit neuen Grenzen nach ethnischen Prinzipien aufteilen wollte.
Deutsch-Österreich, Deutsch-Böhmen, Deutsch-Mähren, Ungarn, Böhmen, Siebenbürgen, Ost-Galizien, West-Galizien, Kroatien, Slowakenland, Woiwodina, Trento, Triest, Krain, Seklerland

Das föderative GROSS-ÖSTERREICH auf Grund der Nationalitäten-Abgrenzung. Graphisch skizziert.
Zeichen-Erklärung: Jede Farbe stellt je einen Glied = Einzel-Teil oder Nationalstaat des gross-österreichischen Bundes dar: Die schraffierten Stellen bedeuten (meist deutsche) Enklaven, die auch inmitten der einzelnen Nationalstaaten national berechtigt werden könnten.

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DAS ATTENTAT - Sonntag, der 28. Juni 1914
Die bosnischen Manöver sind zu Ende, und es steht nun die offizielle Stadtbesichtigung in Sarajevo am Programm. Der Konvoi besteht aus privaten Fahrzeugen der Mitglieder des k.u.k. Freiwilligen Automobil Korps. Den ersten Wagen des Konvois stellt die Polizei; im zweiten folgen der Bürgermeister und der Regierungskommissär, das dritte Auto ist von Franz Ferdinand, Herzogin Sophie, dem Landes-Chef Feldzeugmacher Oskar Potiorek, dem Leibjäger Gustav Schneiberg und dem Besitzer des Autos, Flügeladjutant Graf Franz Harrach, besetzt; vier weitere Fahrzeuge folgen. Man fährt zum Rathaus, wo die offizielle Begrüßung durch den Bürgermeister stattfinden soll. Als der Konvoi die Cumurja-Brücke passiert, hört man einen Knall: Ein Mann wirft einen Gegenstand gegen das Fahrzeug des Thronfolgers, dieser fällt auf das offene Stoffdach des Wagens und rollt auf die Straße. Einige Sekunden später explodiert die Bombe. Diese verletzt die Fahrzeuginsassen und 20 Zuschauer.

Nach einer kurzen Pause fährt der Konvoi zum Rathaus weiter. Dort bespricht man die Lage. Franz Ferdinand will, dass Sophie direkt in den Sitz des Landeschefs fahre, was sie aber entschieden ablehnt. Schließlich beschließt Franz Ferdinand, die weitere Route zu ändern, nicht mehr wie geplant zum Museum zu fahren, sondern den verletzten Oberstleutnant Marizzi im Garnisonsspital aufzusuchen. Der Konvoi setzt sich wieder in Bewegung: Vorneweg das Auto mit den Polizeioffizieren, dann der Bürgermeister, als drittes folgt das Auto mit dem Thronfolger und seiner Frau sowie noch vier weitere Fahrzeuge. Der Fahrer des Thronfolgers hat unverändert den Befehl, stets nur den voran fahrenden Fahrzeugen zu folgen; deren Lenker sind allerdings nicht über die beschlossene Routenänderung informiert! Am Kai, an der Ecke zur Kaiser-Franz-Josef-Straße, biegen die ersten Autos wie ursprünglich vorgesehen ab der Wagen des Thronfolgers folgt. Als Potiorek diesen Irrtum bemerkt, fordert er den Fahrer noch zum Reversieren auf. In diesem Moment, als das Auto zum Stehen kommt, schießt ein in der Zuschauermenge stehender Mann, ohne zu zielen, zweimal hintereinander aus einer Entfernung von rund zwei Metern: Der erste Schuss dringt in den Unterleib der Herzogin. Der zweite Schuss trifft den Erzherzog in den Hals. Es ist kurz vor 11 Uhr. Der Fahrer reagiert rasch: Im Retourgang fährt er über die hinter ihm liegende Lateiner-Brücke zum Konak, wo man nach rund zwei Minuten eintrifft. Jedoch: Für jede ärztliche Hilfe ist es zu spät: Die Herzogin ist schon tot, der Erzherzog fällt nach der Versicherung „Es ist nichts" in Bewusstlosigkeit und stirbt fünf Minuten später.

Beide Attentäter, der Bomben-Werfer Nedeljko Cabrinovic und der Schütze Gavrilo Princip, werden sofort verhaftet. Da sie noch minderjährig sind, werden sie zu je 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Monarchie geriet durch ihre, ein Monat später erklärte Kriegserklärung an Serbien vor den Augen der Weltöffentlichkeit in ein schiefes Licht. Serbien gelang es in der Folge, die Täter-Opfer-Rolle zu vertauschen.

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DAS MANÖVER
Das im Juni 1914 in Bosnien-Herzegowina stattfindende Manöver besuchte Franz Ferdinand auf Einladung des dortigen Gouverneurs. Sein Besuch sollte das angeschlagene Image der Monarchie wieder verbessern. Bosnien-Herzegowina war 1878 der Verwaltung der k.u.k. Monarchie unterstellt worden, formell waren die Provinzen Teil des osmanischen Reiches geblieben. Der Krisenherd Balkan entwickelte sich aber so, dass die Regierung in Wien 1908 beschloss, Bosnien-Herzegowina dem Staatsgebiet einzugliedern. Die internationalen und die lokalen Reaktionen darauf waren nicht gerade positiv. Deshalb empfand man es als angebracht, den Thronfolger zu den dort stattfindenden Manövern zu entsenden.

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DIE VEREINIGTEN STAATEN VON GROSS-ÖSTERREICH
Aurel Popovici (1863-1917) gehörte als Verfechter der großösterreichisch-föderalistischen Idee dem Kreis um Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand an. Gemeinsam mit Gleichgesinnten sammelte er in der Militärkanzlei Ideen für eine Umgestaltung des Vielvölkerreiches Österreich-Ungarn. Mit dem aufkommenden Nationalstaatsdenken im 19. Jahrhundert entstanden in der k.u.k.-Monarchie zunehmende Probleme. Die Grenzen der einzelnen Kronländer waren rein historisch bedingt und orientierten sich nicht an ethnisch-sprachlichen Gegebenheiten. Franz Ferdinand sah dieses Problem, das den Staat zu zersprengen drohte, und versuchte Möglichkeiten einer Lösung zu erarbeiten.

1906 veröffentlichte Popovici ein Buch, dessen Inhalt seinem spektakulären Titel zur Ehre gereichte: "Die Vereinigten Staaten von Groß-Österreich". Darin schlug der Autor die Umgestaltung der Monarchie in einen Bundesstaat auf nationaler Grundlage vor; durch die Bildung von 15 Nationalstaaten sollte die Nationalitätenfrage einer friedlichen Lösung zugeführt werden. Durch dieses Vorhaben sollte die nationalen Bestrebungen der einzelnen Nationalitäten kanalisiert, die im bisherigen Staatsgefüge gegebene Beherrschung der schwächeren Nationalitäten durch stärkere Nationalitäten verhindert und die unausgewogene Machtverteilung im Staat korrigiert werden. Aurel Popovici plante in der von ihm ausgearbeiteten Reform eine föderative Gestaltung des Bundes- oder Reichsgebietes in 15 nahezu einsprachige Länder. Deutsch-Österreich, Deutsch-Böhmen, Deutsch-Mähren, Böhmen, West-Galizien, Ost-Galizien, Siebenbürgen, Kroatien, Krain, Slowakenland, Woiwodina, Ungarn, Seklerland (Siebenbürgen), Trento, Triest

Diese ethnisch-geographischen Einheiten wären so homogen wie wenige Nationalstaaten in Europa, und sollten den habsburgisch regierten Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Groß-Österreich bilden. Dazu kamen noch einige, zumeist deutschsprachige Enklaven im östlichen Siebenbürgen und anderen Stellen in der Monarchie, die einen beschränkten Autonomiestatus (Nationalautonomie) haben sollten. Eine Realisierung von Popovicis Modell hätte insgesamt eine gerechtere Verteilung der Machtverhältnisse im Gesamtstaat bewirkt. Insbesondere wären auch Nationalitäten zum Zuge gekommen, die bisher so gut wie gar keine Vertretung in der Politik hatten, wie die Slowaken, Ukrainer oder Rumänen. Die Umsetzung des Planes hätte eine große politische Energie und großes politisches Durchhaltevermögen erfordert. Hätte die Donaumonarchie diese Krise jedoch überstanden, wäre sie stabilisiert worden und existierte vielleicht noch heute...

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Gavrilo Princip, der Mörder des Hohen Paars, war ein Schüler der 8. Klasse des Belgrader Gymnasiums.

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FN Browning 9mm Modell 1910 der Fabrique Nationale Herstal in Belgien
Mit solch einer Waffe wurden Franz Ferdinand und Sophie getötet. Die Waffen, die man bei den Attentätern fand, wurden am 3.12.1913 an die Firma Doucet in Belgrad geliefert. Die sichergestellten Pistolen wurden vom Kreisgericht Sarajevo nach der Gerichtsverhandlung an Pater Puntigam SJ (der eine Gedächtnisstätte plante) übergeben und gelangten später in die Sammlungen des Jesuitenordens in Wien, wo sie sich bis heute befinden.

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Erzherzog Franz Ferdinand hatte unter vielen Zeitungen auch „Das Sarajevoer Tagblatt" abonniert. Zur Jahreswende 1913/14 brachte die Zeitung einen Wandkalender mit dem Portrait des Thronfolgers heraus. Der 28. Juni ist darin ein Sonntag wie jeder andere auch...

Der 28. Juni spielt in der serbischen Geschichte eine große Rolle:
am 28.6.1389 wurde das serbische Heer von den Türken besiegt
am 28.6.1914 wurden Franz Ferdinand und Sophie ermordet
am 28.6.1991 begann der serbische Angriff auf Slowenien
am 28.6.2001 wurde der serbische Präsident Slobodan Milosevic als Kriegsverbrecher an den internationalen Gerichtshof ausgeliefert.

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DER ERSTE WELTKRIEG
Es muss zu denken geben, dass alle, die Franz Ferdinand wirklich kannten, bereit waren, sich für ihn einzusetzen. Die Wissenden sahen in ihm die Rettung Österreichs. Der Untergang begann, als Franz Ferdinand nicht mehr war. Bedeutend sind die Worte Karl Kraus: „Franz Ferdinand war die Hoffnung dieses Staats für alle, die noch glaubten, dass im Vorland des großen Chaos ein geordnetes Staatsleben durchzusetzen sei..."
Die politische und militärische Lage in Europa glich bereits vor 1914 einem "Pulverfass". Das Attentat auf Thronfolger Franz Ferdinand war nur der unmittelbare Anlass, der das Fass zum Überlaufen brachte und den Ersten Weltkrieg auslöste. Der Imperialismus der Großmächte und ihre Konkurrenz um die "Aufteilung der Welt" hatten schon früher zu militärischen Konflikten und zu komplizierten Bündnissystemen zwischen den europäischen Staaten geführt. Anfangs des 20. Jahrhunderts sah sich der „Dreierbund" aus Österreich-Ungarn, Deutschland und Italien der gefährlichen „Entente" aus England, Frankreich und Russland gegenüber.

Mit den Kriegserklärungen - Österreich-Ungarn an Serbien am 28. Juli und das Deutsche Reich an Russland am 1. August - begann auch der komplizierte Prozess der allgemeinen Mobilisierung. Musterung und Einziehung so vieler Menschen - Österreich-Ungarn konnte knapp zwei Millionen Mann mobilisieren - ließen kaum eine Familie unbetroffen und rückten zum ersten Mal die Realität ins allgemeine Bewusstsein. Die Bilder von den Soldaten, die jubelnd die Eisenbahnzüge besteigen und vom baldigen Sieg schwärmen, geben nur einen Aspekt des Massenaufbruchs einer ganzen Generation junger Männer in den Krieg wieder. Der Jubel war Teil der breitflächigen Kriegsbegeisterung, die im Sommer 1914 aufgeflammt war. Bei vielen Soldaten sollte die bittere Realität des Krieges bald die Begeisterung zügeln. Außerdem haben wohl nicht alle der Hunderttausenden, die nun eingezogen wurden, dies so begeistert begrüßt, wie die Jubelbilder suggerieren. Nationale Zugehörigkeiten und soziale Positionierungen waren dabei mitentscheidend für das Ausmaß an Jubel oder umgekehrt an Verdrossenheit über das Einrücken und Widerwille, nun in den Krieg ziehen zu müssen.

Wie andere Staaten auch finanzierte Österreich seine Streitkräfte vorwiegend durch spezielle Kriegsanleihen, die von zwei Drittel der österreichischen Haushalte gezeichnet wurden (aber 1918 nichts mehr wert waren). Noch mehr Geld brachte der Aufruf an die Frauen, in der Aktion „Gold gab ich für Eisen" ihren Schmuck zu spenden.
Die unterschiedlichen Rollen, die Frauen im 1. Weltkrieg eingenommen haben, sind breit gestreut und reichen von der Versorgerin der Familie, die mit einer im Laufe des Krieges immer prekärer werdenden Ernährungslage konfrontiert war, bis zur Pflegerin an der Front.

KAISER KARLS FRIEDENSBEMÜHUNGEN
Franz Ferdinand akzeptierte seinen Neffen als Thronfolger, und Karl liebte und bewunderte seinen Onkel. Für Kaiser Franz Joseph waren Karl und Zita die Hoffnung für die Zukunft, da er sich nie mit der morganatischen Ehe seines Neffen Franz Ferdinand abgefunden hatte. Trotzdem rechnete niemand mit einer baldigen Thronbesteigung Karls. Die schicksalhaften Schüsse von Sarajevo am 28. Juni 1914: Der junge Erzherzog war nunmehr unmittelbarer Nachfolger des fast 84jährigen Kaisers. Für Thronfolger Erzherzog Karl begann eine Zeit der aufreibenden Frontbesuche und Sondermissionen. 21. November 1916: Kaiser Franz Joseph starb 86jährig, nach einer Regierungszeit von 68 Jahren. Karls vorbereitetes Manifest erschien am nächsten Tag. Darin kündigte Kaiser Karl sehr deutlich seinen festen Willen zum Frieden an:
"Ich will alles tun, um die Schrecknisse und Opfer des Krieges in ehester Frist zu bannen, die schwer vermissten Segnungen des Friedens Meinen Völkern zurückzugewinnen, sobald es die Ehre unserer Waffen, die Lebensbedingungen Meiner Staaten und ihrer treuen Verbündeten und der Trotz unserer Feinde gestatten werden."

Zur Regierungszeit Kaiser Karls mehrten sich die Friedensversuche, denn beide Seiten wurden zunehmend kriegsmüde. Auf Drängen Österreich-Ungarns wurde am 12. Dezember 1916 ein Friedensangebot seitens der Mittelmächte unterbreitet jedoch ohne konkrete Friedensbedingungen von Seiten Deutschlands! Für Kaiser Karl war die Suche nach Frieden ein persönliches Anliegen sowie eine Frage des Überlebens für die Doppelmonarchie!
Zum bekanntesten Friedensversuch wurde die so genannte Sixtus-Affäre im Frühjahr 1917. Die Thronbesteigung des neuen, noch jungen Kaisers von Österreich ließ in der Entente die Hoffnung aufkommen, die Habsburger Monarchie durch einen Sonderfrieden von Deutschland abzusplittern. Als Unterhändler waren die Prinzen Sixtus und Xavier von Bourbon Parma, die in der belgischen Armee dienenden Brüder der Kaiserin Zita, zur Hand. Kaiser Karl hoffte, in erster Linie mit Frankreich, England und Russland einen Frieden zu erzielen. Dafür war er auch bereit, über Grenzänderungen gegenüber Italien zu verhandeln und die Wiederherstellung von Belgien und Serbien in Aussicht zu stellen. Prinz Sixtus bat um einen Brief, den er den Franzosen als Beweis der Ernsthaftigkeit des Kaisers zeigen konnte. Karl schrieb daraufhin den berühmten, an seinen Schwager direkt gerichteten „Sixtus-Brief, in dem er von den gerechten Rückforderungsansprüchen Frankreichs auf Elsass-Lothringen spricht. Eine verhängnisvolle Formulierung! Die Verhandlungen mit der Entente kamen jedoch nie zustande.

Der zermürbende Krieg ging weiter. Aber ein Jahr später tauchte der Brief wieder auf, um Österreich und seinen Kaiser in eine Krise zu stürzen: In Paris saß 1918 eine neue Regierung unter der Führung von Ministerpräsident Dr. George B. Clemenceau. Dieser erwähnte gegenüber der Presse, dass eine hochgestellte Persönlichkeit in Österreich Frankreichs Anspruch an Elsass-Lothringen als „gerecht" beurteilt hatte. Weder Karl noch Österreichs Außenminister Graf Ottokar Czernin dachten anscheinend an den Sixtus-Brief von vor einem Jahr. Für den Kaiser war der streng geheime Versuch schon längst ad acta gelegt worden. Czernin stritt die französischen Behauptungen entschieden ab. Clemenceau gab den österreichischen Kaiser als Verfasser des Briefes zum ersten Mal in der Öffentlichkeit preis. Immer noch nichts Böses ahnend leugnete Karl diese Tatsache dem deutschen Kaiser gegenüber. Czernin jedoch konnte den Streit mit Clemenceau nicht lassen. Er bezichtigte die Franzosen einer Fälschung. Daraufhin veröffentlichte der französische Ministerpräsident den Text des Sixtus-Briefes. Der Skandal war damit perfekt! Czernin und Kaiser Karl waren vor der Welt bloßgestellt! Die politische Karriere Czernins war damit zu Ende und er demissionierte. Der persönliche Preis Karls war ein Canossagang zu Wilhelm in Deutschland und die noch engere militärische Bindung an das Deutschen Kaiserreich und dessen Schicksal. Von diesem Zeitpunkt an schrieben die Entente-Mächte Österreich-Ungarn effektiv ab!

 Schloss Artstetten, Erzherzog-Franz-Ferdinand-Museum, Juni 2023

DIE EUROPÄISCHE UNION - EIN EUROPA DES FRIEDENS
1950: Am 9. Mai stellt der frz. Außenminister Robert Schumann seinen Plan vor, die deutsche und die französische Stahlproduktion einer gemeinsamen Behörde zu unterstellen. Es ist der Beginn der europäischen Integration. Der 9. Mai ist heute der inoffizielle Feiertag der EU.
1952: Pariser Vertrag: Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) durch Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, die Niederlande und Luxemburg.
1958: Die Römischen Verträge zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und zur Europäischen Atomgemeinschaft (Euratom) treten in Kraft.
1967: Fusionsvertrag: Gründung der Europäischen Gemeinschaft (EG),
1973: Mit dem Beitritt von UK, Dänemark und Irland wächst die EG auf neun Mitglieder an.
1980er: Griechenland, Portugal und Spanien treten der EG bei: Die Mitgliederzahl erhöht sich somit auf 12.
1992: Der Gemeinsame Binnenmarkt ist weitgehend vollendet. Er gewährleistet vor allem vier Freiheiten: freien Warenverkehr, freien Dienstleistungsverkehr, freien Kapitalverkehr und freien Personenverkehr. Der Vertrag von Maastricht (auch: Vertrag über die Gründung der Europäischen Union) tritt in Kraft: Die drei Gemeinschaften (Euratom, EGKS, EWG) und die institutionalisierte politische Zusammenarbeit in den Bereichen Außenpolitik, Verteidigung, Polizei und Justiz werden unter dem Dach der Europäischen Union zusammengefasst. Die Einführung des Euro wird vertraglich verankert
1993: Die 3-Säulen-Struktur der EU-Politik wird geschaffen:
1. Säule: umfasst die Europäische Gemeinschaft und regelt supranationale Politikbereiche wie den
Binnenmarkt und die Wirtschaft- und Währungsunion
2. Säule: umfasst die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP)
3. Säule: umfasst die Zusammenarbeit der EU-Länder in der Justiz- und Innenpolitik
1995: Mit dem Beitritt von Österreich, Schweden und Finnland hat die EU nun 15 Mitgliedstaaten.
Das Schengener Abkommen tritt in Kraft: Abbau von Personenkontrollen an den Binnengrenzen. Zu diesem Zeitpunkt sind folgende Staaten Mitglied: Deutschland, Frankreich, Belgien, die Niederlande, Luxemburg, Italien, Griechenland, Portugal, Spanien, Österreich. 1996 treten Dänemark, Finnland, Schweden, Island, Norwegen dem Schengenraum bei
1998: Die Europäische Zentralbank (EZB) nimmt ihre Arbeit auf. Der Euro wird zum 1. Januar 1999 zunächst in 11 EU-Staaten als Buchgeld eingeführt und die Wechselkurse zwischen den EU-Staaten werden fixiert.
1999: Der Vertrag von Amsterdam tritt in Kraft: Erste Grundlagen für die Osterweiterung werden geschaffen. Die Zusammenarbeit in den Bereichen der GASP und der Justiz- und Innenpolitik wird verstärkt. Das Schengener Abkommen wird in das EG-Recht aufgenommen und die Kompetenzen weitgehend an die EG übertragen.
2002: Das Euro-Bargeld wird zum 1. Januar in 12 der 15 EU-Staaten eingeführt.
2003: Der Vertrag von Nizza tritt in Kraft. Bestimmungen werden angepasst, um dic Institutionen auf die große Erweiterung im kommenden Jahr vorzubereiten.
2004: Erste Osterweiterung: Polen, Ungarn, Slowenien, Slowakei, Tschechien, Lettland, Litauen, Estland, Malta und Zypern treten bei - die EU umfasst nun 25 Mitgliedstaaten. Am 29. Oktober unterzeichnen die Staats- und Regierungschefs in Rom die Europäische Verfassung.
2005: Der Ratifizierungsprozess der Europäischen Verfassung gerät ins Stocken: die Volksabstimmungen in Frankreich und den Niederlanden fallen negativ aus und das Projekt wird auf Weiteres ausgesetzt.
2007: Zweite Osterweiterung: Der Beitritt Bulgariens und Rumäniens erhöht die Mitgliederzahl auf 27. Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn treten dem Schengenraum bei.
2008: Die Schweiz schließt sich dem Schengenraum an.
2009: Der Vertrag von Lissabon tritt in Kraft. Dieser hebt die 3-Säulen-Struktur der EU auf und fasst die verschiedenen Bereiche in einem Vertragswerk zusammen. Das Europäische Parlament erhält mehr Befugnisse.
2011: Liechtenstein tritt dem Schengenraum bei.
2013: Kroatien tritt der Europäischen Union bei, damit sind 28 Länder in der Europäischen Union.

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DIE WELTREISE
Erzherzog Franz Ferdinand war von einem wahren Reise-Drang getrieben: Es gab kaum eine Woche, die er zur Gänze am selben Ort verbrachte. Zu den vergessenen Reisen zählen seine Besuche in Italien oder seine Orient-Reise 1885/86. Geheim gehalten wurden seine Reisen mit Gräfin Sophie Chotek in den späten 1890er Jahren. Offiziellen Charakter hatten seine Staatsbesuche in Stuttgart und Berlin oder in Spanien, 1908 mit Sophie in Rumänien, Reisen nach England sowie zahlreiche Reisen nach Deutschland zu Kaiser Wilhelm II. aus Anlass diverser Manöver. Bahnreisen unternahm der Thronfolger fast ausschließlich mit fahrplanmäßigen Zügen. War er in kleiner Begleitung, genügten reservierte Coupés; für längere Reisen mit Gefolge hatte er einen eigenen Salon-Waggon.

Seine Weltreise dauerte von Dezember 1892 bis Oktober 1893. Sie begann am 15. Dezember 1892 in Triest an Bord der „Kaiserin Elisabeth". Die Reise führte durch den Suezkanal nach Ceylon, von hier nach Bombay und Kalkutta, danach Singapur und weiter nach Australien, China und Japan. Dort setzte er seine Fahrt auf einem Liniendampfer nach Amerika fort. Von Vancouver reiste er per Bahn über den Kontinent nach New York und per Linienschiff über den Atlantik nach Europa zurück. Er führte auf dieser Reise ein ausführliches Tagebuch, das später als Buch erschien. Seine Reiseaufzeichnungen können als wichtige Quelle für die Erkenntnisse und Beurteilungen seiner Persönlichkeit angesehen werden.

Seine Sammlungen und Souvenirs die er von seiner Reise zurückbrachte, füllten mehrere Museen. Die exotischen Schätze wurden im Belvederes aufgestellt; später kamen sie in die Neue Hofburg und in die Hofmuseen. Heute ist ein Teil davon im Weltmuseum Wien ausgestellt. Franz Ferdinand nahm von seiner Weltreise, besonders in den USA, wichtige politische Eindrücke mit. Hier entstand der Grundgedanke seiner späteren Reformvorstellungen: „Autorität und Macht des Gesamtstaates müssen mit größtmöglicher Freiheit und Selbständigkeit der Teilstaaten verbunden werden."

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DIE ERKRANKUNG
1895 brach bei Erzherzog Franz Ferdinand die von seiner Mutter ererbte TBC aus. Diese Lungenkrankheit war damals nur heilbar, wenn der Patient absolut ruhiggestellt wurde und kalorienreiche Nahrung zu sich nahm. Aussicht auf Genesung bestand dennoch nur bei robuster Konstitution. Zwei Jahre lang war Franz Ferdinand, der Ungeduldige, zum Stillsitzen verdammt, zwei Winter fuhr er, zumeist auf dem Deck einer Fregatte liegend, den Nil auf und ab, weil dieses Klima die Ausheilung seiner Krankheit begünstigte. Den Sommer verbrachte er in den Bergen. Diese Zeit nützte er - soweit unter den strengen ärztlichen Auflagen möglich - zur Weiterbildung und beschäftigte sich mit politischen Fragen. Die aufgezwungene Untätigkeit, die Tatsache, dass sich ein Großteil der Hofbeamten und auch des ungarischen Adels von ihm ab- und seinem lebenslustigen Bruder Otto zuwandte, dass er also von vielen, die eine Genesung nicht erwarteten, aufgegeben war, kränkte ihn zutiefst, flößte ihm eine Abneigung gegen Hofbeamte ein, ja scheint ihn nachhaltig geprägt zu haben.

Was dem ihn behandelnden und bei all den Reisen begleitenden Arzt Dr. Victor Eisenmenger nicht entging: Stimmung und Gesundheitszustand seines Patienten hingen erstaunlich oft mit dem Posteingang zusammen. Der Arzt vermutete rasch, dass wohl ein weibliches Wesen dahinter stecken müsste. Fast täglich verfasste der Erzherzog in schöner, gleichmäßiger Handschrift Briefe, deren Empfänger-Adresse, Gräfin Sophie von Chotek, nur der treue Diener Janaczek zu lesen bekam.

Im Mai 1897 fühlte sich Erzherzog Franz Ferdinand wieder völlig gesund, was Dr. Eisenmenger nur bestätigen konnte. Mit einem Plus von fast 30 kg Körpergewicht, ohne Husten und Blutspucken vermittelte Franz Ferdinand tatsächlich das Bild eines gesunden Mannes, der Zuversicht und Stärke ausstrahlte. Sein eiserner Wille war ein wesentlicher Faktor auf dem schweren Weg vom Todgeweihten zum mitten im Leben Stehenden gewesen. Franz Ferdinand war damals 33 Jahre alt höchste Zeit also, ernsthaft über Heirat und Familiengründung nachzudenken. Er wusste damals noch nicht, dass er seinen starken Willen auch in dieser so wichtigen Angelegenheit brauchen würde. Im März 1898 wurde er der breiten Öffentlichkeit als Thronfolger präsentiert.

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DER JÄGER
Kaum eine Seite Franz Ferdinands ruft so viele Emotionen hervor wie seine Jagdleidenschaft! Jedoch interessierte ihn die Natur als ganzes; neben der Pflanzenwelt beobachtete er auch die Tiere. Der Erzherzog verbrachte jede freie Minute in der Natur. Laut den vorliegenden Schusslisten erlegte Franz Ferdinand während seines Lebens insgesamt 274.889 Stück Wild aller Art. Nach einer unglücklichen „Nützlichkeitsklassifikation" wurden damals auch Tierarten zum „schädlichen Wild" gezählt, die heute streng geschont werden. Es wird gesagt dass er eine „pathologischen Schiess-Wut" entwickelt hatte. Die Abschusslisten beweisen allerdings, dass Franz Ferdinand sehr wohl auch anderen Waidmännern Erfolge gönnte.

Erzherzog Franz Ferdinand war unbestritten ein Meisterschütze: Durch das Studium der theoretischen Ballistik und durch konsequentes Training erreichte er eine nahezu unüberbietbare Treffsicherheit. Während seiner Lungen-Krankheit hatte er von einer Liege aus einen nahestehenden Baum durch Pistolenschüsse so „zurecht gestutzt", wie es der beste Gärtner nicht hätte schaffen können. Berühmt geworden war des Thronfolgers Wettbewerb (am 25. Jänner 1893) mit dem Maharadscha von Haiderabad, der als der beste Schütze Indiens gerühmt war. Man schoss auf kleine Tonkugeln, auf Glasflaschen und schließlich auf in die Luft geworfene Münzen. Jedes mal gewann Franz Ferdinand.

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DER OFFIZIER UND DIE MILITÄRKANZLEI
Jeder Erzherzog musste, ohne Rücksicht auf Neigung oder Interesse, seine Erziehung durch den Militärdienst abrunden. Als Franz Ferdinand 1878 zum Leutnant des Wiener Infanterie-Regiments Nr. 32 ernannt wurde, war er allerdings erst 14 Jahre alt. Im Herbst 1883 wurde er zum Dragoner-Regiment Kaiser Ferdinand Nr. 4 nach Enns versetzt, wo er „die schönsten Jahre meiner Jugend" (Zitat Franz Ferdinand) als Oberleutnant und Rittmeister verbrachte. 1888 zum Major ernannt, kam er zur Infanterie nach Prag und wurde danach zum Husaren-Regiment Graf Nádasdy Nr. 9 nach Ödenburg/Sopron versetzt, dessen Kommando er bald übernahm. 1892 rückte er zum Generalmajor vor, trat aber wenige Monate später die seit langem gewünschte Weltreise an. Nach seiner Rückkehr übernahm er die 38. Infanterie-Brigade in Budweis, musste aber schon im Sommer des darauffolgenden Jahres sein Kommando aus gesundheitlichen Gründen abgeben.

Nach dem Tod seines Vaters war Franz Ferdinand definitiv Thronfolger und es wurde ihm 1898 eine Stellung gegeben, die den Generaltruppeninspektoren entsprach. Seine Kompetenzen waren recht weit und ungenau; doch er bekam einen militärischen Stab zur Seite gestellt. Aus diesem entwickelte sich die s. g. Militärkanzlei, die sich bis 1914 im Unteren Belvedere befand. Mit Alexander Brosch von Aarenau entwickelte sich die Militärkanzlei zu einer Zentralstelle mit vielen Agenden. Die Kanzlei musste sich auch mit der Ausarbeitung der verschiedensten Reformvorschläge befassen. 1911 wurde Dr. Carl von Bardolff zum Leiter ernannt. Dieser baute sie weiter aus.
Die Öffentlichkeit erkannte, dass Franz Ferdinand ein Mann war, der einen festen Willen besaß. Ihn störte es, dass man bei Hof bestrebt war, den alten Kaiser vor jeder unangenehmen Nachricht zu schützen. Der Hof war über ihn geteilter Meinung. Die „Hofburg-Partei" verbreitete das düstere Bild eines bösen Erzherzogs. Dieser war jedoch ein frommer Katholik, sparsam und ein guter Rechner, als solcher war er ein Gegner der verschwenderischen Wiener Hofwirtschaft. Er verlangte Loyalität, Genauigkeit, Zuverlässigkeit und Leistung. Eigentlich war er ein moderner Mensch des beginnenden 20. Jahrhunderts, der sich alle technischen Errungenschaften zunutze machte.

Das Attentat von Sarajevo beendete die Tätigkeit der Militärkanzlei. Am 29. Juni 1914 wurden alle einlangenden Briefe unbearbeitet an die Absender zurückgeschickt; am 30. Juni 1914 versiegelte man das Inventar, am 1. Juli 1914 wurde sie aufgelöst. Auf Wunsch des Kaisers sollten die Kisten erst 1954 geöffnet werden. Es kam anders: Sie wurden im Haus-, Hof- und Staatsarchiv bereits 1920 geöffnet. Heute liegen die Akten der Militärkanzlei im Wiener Kriegsarchiv und sind nach den Bestimmungen des Österreichischen Staatsarchivs allgemein zugänglich.

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ZEITRAUM: 1914-1918 - 2 große Bündnisblöcke: ca. 69 Millionen mobilisierte Soldaten
Entente
(Großbritannien inkl. Empire, Frankreich inkl. Kolonien, Russland), Montenegro (ab 1914), Serbien (ab 1914), Japan (ab 1914), Italien (ab 1915), Griechenland (ab 1916), Portugal (ab 1916), Rumänien (ab 1916), USA (ab 1917)
Mittelmächte
(Deutsches Reich, Österreich-Ungarn), Osmanisches Reich (ab 1914), Bulgarien (ab 1915)

Militärische Verlustrechnung:
rund 9,4 Mio. Tote durch direkte Kampfhandlungen, zwischen 8 und 9 Mio. Kriegsgefangene aller kriegsteilnehmen Staaten, über 17 Mio. verwundete und teils bis zur Unkenntlichkeit entstellte heimkehrende Soldaten
Zivile Verlustrechnung:
Insgesamt ca. 6 Mio. Tote, Hunderttausende, die an Hunger und Unterernährung oder etwa an der Spanischen Grippe starben; Zwischen 800.000 und 1,5 Mio. Tote durch den Genozid an den Armeniern 1915/1916
Kosten des Weltkrieges: Insgesamt ca. 175 Mrd. $ Dollar
Deutschland 37,8 Mrd. $ Dollar, Großbritannien 35,3 Mrd. $ Dollar, Frankreich 24,3 Mrd. $ Dollar, USA 22,6 Mrd. $ Dollar, Russland 22,3 Mrd. $ Dollar, Österreich-Ungarn 20,6 Mrd. $ Dollar, Italien 12,4 Mrd. $ Dollar

DIE NACHRKIEGSORDNUNG
Mit den von Jänner 1919 bis August 1920 in den Vororten von Paris abgehaltenen Friedenskonferenzen sollte eine neue internationale Ordnung geschaffen werden. Die Friedensverhandlungen stützten sich im Wesentlichen auf das „14-Punkte-Programm" des amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson, in dem dieser unter anderem die Etablierung eines Völkerbundes sowie das nationale Selbstbestimmungsrecht der Völker gefordert hatte. Hier hieß es: „Den Völkern Österreich-Ungarns, deren Platz, unter den Nationen wir geschützt und gesichert zu sehen wünschen, sollte die freieste Gelegenheit zu autonomer Entwicklung zugestanden werden." Wie auch das Deutsche (Kaiser-)Reich hatte Österreich große territoriale Verluste zu verzeichnen und konnte seine Forderung, alle Deutschsprachigen der ehemaligen Habsburgermonarchie in der neu gegründeten Republik zu vereinen, nicht verwirklichen. Die Alliierten sahen in der Republik Deutsch-Österreich die direkte Nachfolgerin der für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs verantwortlichen Donaumonarchie, weshalb der noch junge Kleinstaat keinen Verhandlungsspielraum bekam und die ihm auferlegten Bedingungen zur Gänze akzeptieren musste. Die Österreichische Delegation unter Staatskanzler Dr. Karl Renner glaubte, man könne noch verhandeln. Doch das Schicksal von Deutsch-Österreich ist besiegelt. „Der Rest ist Österreich", dekretiert Clemenceau.

Am 10. September 1919 unterzeichneten Österreich und die Alliierten den Vertrag von St. Germain, der die Auflösung Österreich-Ungarns regelte und die politischen Bedingungen für die neue Republik festhielt. Aus dem Vielvölkerstaat wurde somit ein Rumpfstaat mit 6,5 Millionen Einwohnern in der damaligen öffentlichen Meinung kaum lebensfähig. Österreich musste Südtirol und Friaul sowie das Gebiet um Triest an Italien abtreten. Hinzu kamen Gebietsabtretungen an das neu gegründete Jugoslawien. Österreich musste die Unabhängigkeit Ungarns, der Tschechoslowakei, Jugoslawiens und Polens anerkennen. Auf Kosten von Ungarn erhielt Österreich das größtenteils deutschsprachige Burgenland zugesprochen. 1922 schrieb Graf Richard Coudenhove-Kalergi „Das kontinentale Europa von Portugal bis Polen wird sich entweder zu einem Überstaate zusammenschließen oder noch im Laufe dieses Jahrhunderts politisch, wirtschaftlich und kulturell zugrunde gehen." Er wollte damit die Staatsmänner Europas aufrütteln, blieb aber vorerst ungehört. 1923 erschien sein Buch „Pan-Europa" und wurde die gleichnamige Union als Sammelbewegung aller Europäer gegründet. „Erzherzog Otto", Sohn des letzten österreichischen Kaisers und besser bekannt als „Dr. Otto von Habsburg" sollte ein glühender Verfechter dieser Organisation sowie engagierter Vertreter der EU werden.

Aus dem Deutschen Kaiserreich wurde die Weimarer Republik, deutschen Kolonien gingen in Völkerbundmandate über. Aus dem Russischen Kaiserreich entstanden die Staaten Finnland, Lettland, Litauen, Estland und Sowjetrussland. Außerdem bildeten sich kurzlebige Staaten wie zum Beispiel die Ukrainische und die Weißrussische Volksrepublik, die Demokratische Republik Aserbaidschan, die Demokratische Republik Georgien und die Demokratische Republik Armenien. Aus dem Osmanischen Reich gingen die Türkei sowie verschiedene Völkerbundmandate hervor wie das Völkerbundmandat für Syrien und Libanon, das Britische Mandat Mesopotamien (ab 1932 Königreich Irak) und das Völkerbundmandat für Palästina.

EINFACH ZUM NACHDENKEN: Die Gründung der Republik
Deutsch-Österreich war alles andere als ruhig. Kommunisten stürmten das Parlament, die Regierenden wussten nicht recht, wo die Grenzen des Landes sind... Der französische Ministerpräsident Georges Clemenceau half aus. Bei den Friedensverhandlungen im Pariser Vorort St. Germain konstatierte er: „L'Autriche, c'est ce qui reste Österreich ist, was übrig bleibt"... Jetzt hieß es, „Demokratie" zu lernen. Das Problem: Die Demokraten waren keine Patrioten und die Patrioten waren keine Demokraten... 24.2.1938: „Bis in den Tod Rot-Weiß-Rot" (Bundeskanzler Dr. Kurt Schuschnigg)...

Franz Ferdinand wurde am 18. Dezember 1863 in Graz geboren. Seine Kindheit verlief sehr glücklich, auch wenn seine leibliche Mutter bereits 1871 starb. In der nur acht Jahre älteren Marie Therese von Braganza fand Franz Ferdinand eine liebevolle Stiefmutter. Die Familie war stets zusammen, entweder in Graz oder Wien, in Artstetten und später in Wartholz. Die Erziehung Franz Ferdinands wurde von Graf Ferdinand Degenfeld überwacht. Über das übliche Lehrprogramm öffentlicher Schulen hinaus erhielt er weiteren Unterricht, so etwa in Kunstgeschichte von seinem Vater Carl Ludwig. Daneben trieb er Gymnastik, Schwimmen und Eislaufen. Die Abende waren Gesprächen mit Künstlern, Wissenschaftern und Erfindern vorbehalten. Mit einem Wort: Die Prinzenerziehung sorgte für einen ausgefüllten Tag.

An Fremdsprachen erlernte er neben Französisch und Englisch Tschechisch, Ungarisch und Italienisch als die drei Hauptsprachen der Monarchie. Franz Ferdinands Sprachbegabung reichte aber nicht an das Talent vieler Habsburger heran. Die mangelnde Beherrschung einzelner Sprachen wurde ihm später von der Presse, vor allem von den Ungarn vorgehalten. Nach Abschluss der Allgemeinbildung durchlief er die militärische Laufbahn, wurde im Herbst 1883 im Alter von 19 Jahren zum Leutnant des Dragonerregiments Nr. 4 „Kaiser Ferdinand" in Enns befördert und blieb dort fünf Jahre. Franz Ferdinand war ein ausgesprochener Sanguiniker mit geradezu cholerischen Zügen, also charakterlich ein untypischer Habsburger. Es zeichneten ihn rasches Auffassungsvermögen, hohe Intelligenz, starke Willenskraft, hervorragendes Gedächtnis, klares Urteil, gute Menschenkenntnis und die Fähigkeit aus, aus der Situation des Augenblicks pointierte, manchmal auch verletzende Formulierungen zu finden. Dazu kamen absolute Wahrheitsliebe, Einfachheit und Schlichtheit in der Lebensführung, grundsätzliche Abneigung gegen Effekthascherei, gegen Schmeichler und Kriecher.

Summa summarum: Franz Ferdinand war ein Mann mit großen Stärken und ebenso großen Schwächen. So liebenswürdig er sein konnte, so neigte er zu Jähzorn, Unduldsamkeit, Ungeduld, Gereiztheit und war voll des Misstrauens gegenüber Menschen. Dazu kam ein ausgesprochenes Macht- und Geltungsbedürfnis aus Interesse am politischen Gestalten. Er pflegte seine Entscheidungen rasch, impulsiv, oft auch vorschnell zu treffen, allerdings war er bereit, als falsch erkannte Urteile ebenso schnell zu revidieren. Im Unterschied zu seinem kaiserlichen Onkel Franz Josef hasste er Aktenarbeit und bevorzugte es, sich aus direkter Anschauung ein Bild zu verschaffen. So war er häufig - im Durchschnitt 200 Tage pro Jahr - auf Reisen.

Erzherzog Franz Ferdinand in Admirals-Uniform
von Josef Jungwirth gemalte Studie zu einem Gemälde für eine k.u.k. Marine-Akademie in Fiume/Rijeka, 1903/04

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DIE MARINE
Eine wichtige Rolle spielte Erzherzog Franz Ferdinand bei der Modernisierung der k. u. k. Kriegsmarine, die er besonders ins Herz schloss. Er selbst bezeichnete sich als „maritimer Autodidakt", es fehlte ihm die Ausbildung der Marine-Akademie. Umso mehr ließ er sich über alles informieren. Er unterstützte die jeweiligen Marinekommandanten in ihren politischen Bestrebungen und vor allem bei den schwierigen Budgetanforderungen. Zwei der letzten Schlachtschiffe der k.u.k.-Marine wurden auf Weisung des Thronfolgers, ohne rechtzeitig parlamentarisch bewilligte Mittel, in Bau gegeben.

Ehrenhalber wurde Erzherzog Franz Ferdinand von Kaiser Franz Josef am 4. September 1902 zum Admiral ernannt; Kaiser Wilhelm II. machte ihn zum kaiserlich-deutschen Admiral à la suite. Der Thronfolger erkannte die Bedeutung des Seewesens zur Hebung der heimischen Wirtschaft und zur Festigung der Machtposition Österreich-Ungarns. Er war es, der die Schiffsnamen aussuchte und dem Kaiser zur Genehmigung vorschlug. Mit einer einzigen Ausnahme: Den Namen „Viribus Unitis" wählte der Kaiser selbst.

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Die Kriegsmarine befand sich in diesen Jahrzehnten im technischen Umbruch: Die Holz- und Segelschiffe verschwanden völlig, Stahl- und Panzerschiffe traten ihren Siegeszug an. Neben dem Dampf wurde elektrischer Strom eingeführt. Schon die ersten Monate des Weltkrieges zeigten die Kriegsbrauchbarkeit der neuen, bisher nicht gekannten Waffen: des Unterseebootes und des Flugzeugs. Die von Erzherzog Franz Ferdinand aufgebaute Kriegsmarine erfüllte voll ihre Aufgabe. Bis zum November 1918 (also bis zum Zerfall der Monarchie) wurde die heimische Küste erfolgreich verteidigt, es gab nicht einmal den Versuch einer feindlichen Invasion.

Am 31. Oktober 1918 wurde die k.u.k. Flotte von Kaiser Karl dem neuen Staat der Südslawen übergeben, jenem Staat, von dem Karl hoffte, dass er Bundesstaat innerhalb der Monarchie bleiben werde. Erst Tage später, also nach Kriegsende, kamen die ersten Italiener, Franzosen, Engländer, Amerikaner und sogar Japaner. 1920 wurde die Flotte unter den Alliierten aufgeteilt.

Gemälde-Kollektion mit Schiffen der k.u.k. Kriegsmarine im Auftrag des Thronfolgers von Alexander Kircher gemalt

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Gräfin Sophie Chotek von Chotkowa, (1868-1914) als junge Frau

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DIE FAMILIE CHOTEK
gehörte zum böhmischen Uradel; bereits im 14. Jahrhundert wird sie urkundlich erwähnt und am 4. Oktober 1745 in den Reichsgrafenstand erhoben. Das Geschlecht der Choteks stellte im Laufe der Jahrhunderte dem Kaiserhaus zahlreiche hohe Beamte, die sich durch ihre Taten in Böhmen, Triest und Tirol einen Namen machten. Drei Familienmitglieder waren darüber hinaus Ritter des 1430 gegründeten (weltlichen) Ordens vom Goldenen Vlies. Sophies Vater Bohuslaw war zuerst Statthalter in Böhmen, später Botschafter in St. Petersburg und in Madrid, zur Zeit der Heirat von Kronprinz Rudolf in Belgien und in Dresden, wo Erzherzog Otto (der jüngere Bruder Franz Ferdinands) heiratete. Der Misserfolg dieser beiden Ehen, bei deren Entstehung er tätig war, soll ihn sehr stark belastet haben. Sophies Mutter Wilhelmine war eine geborene Gräfin Kinsky von Wchinitz und Tettau und starb bereits mit 47 Jahren. Nach dem Tod der Mutter führte die fünftgeborene Sophie für ihren Vater und die jüngeren Geschwister den Haushalt und lernte frühzeitig, mit vorhandenen Mitteln sparsam umzugehen.

Sophie hatte einen Bruder, Wolfgang, der die Beamtenlaufbahn einschlug, und sechs Schwestern. Eine der älteren, Marie, heiratete im Juli 1887 in Prag einen der besten Freude Franz Ferdinands, Graf Dr. jur. Jaroslav Thun-Hohenstein. Dieser wurde später Vormund der Waisenkinder. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Choteks aus Böhmen vertrieben und ihrer Güter beraubt. Mit Sophies Cousin, Graf Karl Chotek (1887-1970) bzw. seiner Frau Livia, geb. Mailath von Szekhely (1888-1970) starb das Geschlecht Chotek aus. Universalerbe war Herzog Franz von Hohenberg (Enkel Franz Ferdinands und Vater der heutigen Schlossbesitzerin, Anita Hohenberg), den Namen Chotek übernahm ein Neffe, Alexander Markgraf Pallavicini (Pallavicini-Terlago-Chotek).

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Silber-Toilette-Tisch-Garnitur der Herzogin Sophie von Hohenberg: Silber, teilweise vergoldet mit ihrem Wappen, nach 1909
Links eine elektrische Personal-Ruf-Leitung, installiert Ende des 19. Jhdts

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DIE LIEBESGESCHICHTE
Franz Ferdinand 1898 in einem Brief: „Es ist ja ein Unglück, dass es gar keine Auswahl unter den heiratsfähigen Prinzessinnen gibt: lauter 17- oder 18jährige Piperln, eine schiacher als die andere. Und erst die Erziehung meiner Frau zu besorgen, dazu habe ich weder Zeit noch Lust." Dr. Eisenmenger, der Franz Ferdinand während seiner Lungenkrankheit betreute, hatte beobachtet, dass der Erzherzog oft ungeduldig auf die Postzustellung wartete. Diese, noch geheim gehaltene Verbindung zur 30jährigen Gräfin Sophie Chotek trug wesentlich zur Heilung des Erzherzogs bei. Es spricht für die Korrektheit der Zeit, dass die Beziehung der beiden so lange geheim bleiben konnte. Leicht durchschaubar waren jedoch die von Erzherzog Franz Ferdinand verwendeten Pseudonyme: „Graf Artstetten" oder „Franz Hohenberg". Gräfin Sophie Chotek von Chotkowa und Wognin (* am 1. Mai 1868 in Stuttgart) war zu dieser Zeit Hofdame im Hause Erzherzog Friedrichs. Jener war mit der nicht ebenbürtigen Prinzessin Isabella von Croy-Dülmen verheiratet und hatte einen Sohn sowie sieben Töchter. Als sich die Besuche des Thronfolgers häuften, lag nichts näher als anzunehmen, dass Franz Ferdinand auf Brautschau wäre. Als Erzherzogin Isabella über die wahren Heiratspläne Franz Ferdinands Kenntnis bekam, war sie zutiefst betroffen und informierte sofort den Kaiser.

Franz Josef war prinzipiell gegen jede unebenbürtige Ehe und blieb in diesem Fall unerbittlich, denn es handelte sich hier um den künftigen Herrscher des Reiches. Allerdings kannten die ungarischen Gesetze eine Unebenbürtigkeit nicht, Sophie hätte durchaus zur Königin von Ungarn gekrönt werden können; ähnlich war die Lage in Böhmen. Nur Kaiserin von Österreich konnte sie nie werden! Nach zwei Jahren des Wartens wurden mit Hilfe von Politikern und Staatsjuristen alle Bedenken beseitigt. So gab der Kaiser am 25. Juni 1900 die Einwilligung zur Heirat; die Hochzeit sollte aber eine morganatische sein und als eine rein private Angelegenheit begangen werden. Allerdings musste Franz Ferdinand am 28. Juni 1900 den Renunziations-Eid ablegen, mit dem er auf die Thronfolge „der aus dieser Ehe zu erhoffenden Kinder und deren Nachkommen" verzichtete. Die Trauung fand am 1 Juli 1900 statt. In aller Stille und im kleinsten Kreis wurde sie in der Schlosskapelle von Schloss Reichstadt vollzogen. Gräfin Sophie wurde am gleichen Tag vom Kaiser zur Fürstin (und 1909 zur Herzogin) von Hohenberg erhoben. Das traditionelle Wiener Hofzeremoniell wurde deswegen nicht verändert. Doch das tat dem ehelichen Glück keinen Abbruch. Der Thronfolger führte „mit seiner Sopherl" ein mustergültiges Familienleben. Am 24. Juli 1901 wurde Tochter Sophie in Konopischt geboren, am 29. September 1902 folgte im Belvedere Sohn Maximilian und am 27. Mai 1904 in Konopischt Sohn Ernst.

 Schloss Artstetten, Erzherzog-Franz-Ferdinand-Museum, Juni 2023

 Schloss Artstetten, Erzherzog-Franz-Ferdinand-Museum, Juni 2023

DIE WAISEN
Das Attentat von Sarajevo wurde zum Wendepunkt der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Der 28. Juni 1914 wurde auch zum Markstein für die Waisen der Ermordeten. Noch vor ihrer Geburt durch den Verzicht ihres Vaters des Thrones verlustig geworden, wurden sie doch als Kinder wohlhabender, hochadeliger Eltern in allem Überfluss erzogen. Diese glückliche Kindheit war mit einem Schlag vorbei. Tochter Sophie, knapp vor ihrem 13. Geburtstag stehend, der älteste, elfjährige Sohn Max und Ernst, gerade zehn Jahre alt geworden, bekamen einen, wenn auch nicht fremden Vormund: Graf Jaroslav Thun (Großvater des beliebten Schauspielers Friedrich von Thun) war mit einer Schwester der verstorbenen Mutter verheiratet. Eine andere Schwester, Gräfin Henriette Chotek, nahm sich der Waisen persönlich an und versuchte, die Mutterstelle zu übernehmen.

 Schloss Artstetten, Erzherzog-Franz-Ferdinand-Museum, Juni 2023

DIE FAMILIE HOHENBERG
Fürstin Sophie heiratete 1920 Graf Friedrich Nostitz Rieneck, musste mit ihm nach dem Zweiten Weltkrieg Böhmen verlassen und lebte bis zu ihrem Tod (1990) in Salzburg. Herzog Maximilian wurde zum Dr. jur. promoviert und heiratete 1926 Gräfin Elisabeth v. Waldburg-Wolfegg. Als „Habsburger" wurde er 1938 in das Konzentrationslager Dachau interniert. Nach dem Krieg war er Bürgermeister von Artstetten und bis zu seinem Tod 1962 politisch aktiv. Fürst Ernst besuchte eine forstliche Fachschule. Er heiratete 1936 Maria-Therese Wood, deren Vater englischer Diplomat und deren Mutter eine Prinzessin Lonyay war. Fürst Ernst verbrachte ab 1938 fünf Jahre in den Konzentrationslagern Dachau, Flossenbürg und Oranienburg. Gebrochen an Leib und Seele starb er 1954 in Graz.

Aus der Verlassenschaft des verstorbenen Kaisers Franz Josef I. sollten die Waisen eine Rente aus dem Familienfonds bekommen; 1917 gelang es deren Vormund, Graf v. Thun Hohenstein, diese Rente in die Übergabe der steirischen Herrschaft Eisenerz-Radmer umzuwandeln. Zum Glück denn wenige Monate später wurde der Familienfonds von der neue Republik enteignet. Die Buben, wurden nach dem Krieg aus der neuen Tschechoslowakei vertrieben. Man wollte damit die Waisen für die angebliche Kriegshetze ihres Vaters bestrafen.
Die Wiederherstellung der Monarchie schien damals vielen nicht so abwegig. Max und Ernst hielten sich im Hintergrund, strebten keine politischen Funktionen im Staat an. Allerdings: Als Mitglieder der Heimwehr wurden sie in den Putsch von 1933 hineingezogen. Diese Teilnahme hatte für beide später böse Folgen...

Auch verhandelte in den 1930er Jahren Max im Auftrag von Erzherzog Otto mit den Bundeskanzlern Dollfuß und Schuschnigg, erfolglos, die Aufhebung der Habsburger Gesetze von 1919. Mit dem Anschluss von 1938 war alles vorbei; gegen Otto wurde ein Haftbefehl erlassen; Max und Ernst wurden ins Konzentrationslager Dachau interniert. Herzog Max war mit der deutschen Gräfin Elisabeth Waldburg-Wolfegg verheiratet, die sich nicht scheute, Generalfeldmarschall Hermann Göring während seines Aufenthalts im Hotel Imperial aufzusuchen. Dank dieser Vorsprache wurde Max bereits im Herbst 1938 aus dem KZ Dachau entlassen und lebte bis Kriegsende als Mieter im eigenen Schloss, anfangs von der Gestapo streng bewacht. Mitte Mai 1945 wurde er von der sowjetischen Armee als Bürgermeister eingesetzt. Max starb im Jänner 1962, sein Bruder Ernst bereits 1954.

 Schloss Artstetten, Erzherzog-Franz-Ferdinand-Museum, Juni 2023

ARTSTETTEN HEUTE
Der älteste Sohn von Max Franz Hohenberg heiratete 1957 Prinzessin Elisabeth von Luxemburg und erbte 1962 das Gut Artstetten. Seine älteste Tochter Anita lebt seit den frühen 1980er Jahren mit ihrer Familie hier. Mit ihrem ersten Ehemann, Romée de La Poëze d'Harambure, hat sie aus einem lange leer stehenden Haus wieder ein Heim gemacht. Da die Familiengruft seit dem Tod des Thronfolgers eine wahre „Wallfahrtsstätte" war, entschlossen beide, im Schloss auch ein Museum zu etablieren.

Nun lebt bereits die 5. Generation hier in Artstetten, das in eine Stiftung eingebracht wurde, zum Erhalt des gesamten Ensembles, dieser Kultur-Gedenkstätte! Die Nachkommen La Poëze d'Harambure führen den Tourismusbetrieb mit Park und Museum wie auch die Land- und Forstwirtschaft. Man beschreitet heute zeitgemäß Wege. Bei all der Tragik in den vergangenen 100 Jahren entstand eine große, weit verzweigte Familie, die in den verschiedensten Ländern und Berufen tätig ist. Sie ist gewissermaßen das personifizierte Ebenbild der „Vereinigten Staaten von Groß-Österreich" bzw. Europas! Österreich bzw. Artstetten bleibt Treffpunkt anlässlich der jährlichen Seelenmesse am 28. Juni. Diese steht ganz im Zeichen der Groß- und Urgroßeltern Erzherzog Franz Ferdinand und Herzogin Sophie von Hohenberg! Glaube und Fröhlichkeit prägen diese Familie, die sich der Herausforderung zur Bewahrung des Friedens stellt!

 Schloss Artstetten, Erzherzog-Franz-Ferdinand-Museum, Juni 2023

 Schloss Artstetten, Erzherzog-Franz-Ferdinand-Museum, Juni 2023

Militärfiguren aus den Sammlungen Erzherzog Franz Ferdinands

 Schloss Artstetten, Erzherzog-Franz-Ferdinand-Museum, Juni 2023

DAS SAMMELSURIUM
Franz Ferdinand entdeckte frühzeitig die Liebe zum Sammeln, die sich zu einer maßlosen Leidenschaft entwickelte. Der Erzherzog sammelte - unabhängig vom „kunsthistorischen Wert" - alles: Eisengitter, Türen Marinesäbel, historische Gefäße, Pulverhörner, Dosen und Tabatieren sowie im Rahmen seines Interesses für die Volksmusik auch sogenannte „Gstanzln" aber auch wertvolle Gemälde anerkannter Meister. Die Fama berichtet, dass allen voran Herzogin Sophie versucht habe, ihn von immer neuen Ankäufen abzuhalten und ihn vor möglichen Fälschungen warnte. Keinen Zugang fand er allerdings zur „radikalen Moderne", wie etwa der abstrakten Kunst eines Oskar Kokoschka. Dafür hegte er eine besondere Vorliebe für St.-Georg-Darstellungen. Diese Sammlung umfasste schließlich 3750 Gegenstände und ist heute noch in Konopischt zu sehen.

Die wertvollste, ererbte Estensische Waffensammlung aus Catajo ließ Erzherzog Franz Ferdinand nach Konopischt bringen. Im 2. Weltkrieg kamen die kostbarsten der über 4600 Exponate in das Heeresmuseum nach Prag. 1944 wurden auf persönlichen Befehl Adolf Hitlers 712 Objekte für das in Linz geplante „Führer-Museum" ausgesucht und in Wien bzw. im Salzbergwerk Alt Aussee zwischengelagert. 1946 wurden sämtliche Stücke, ungeachtet etwaiger Ansprüche Österreichs gegenüber der Tschechoslowakei und der Proteste Dr. Maximilian Hohenbergs, nach Konopischt zurückgebracht. Zum Estensischen Erbe zählten neben einem Palazzo in Venedig, das Schloss Catajo und die Villa d' Este bei Rom, aber auch das in Südböhmen liegende Schloss Chlumetz. Dieses wurde von Franz Ferdinand vollständig umgebaut, aufgestockt und mit Antiquitäten eingerichtet. 1887 erstand Franz Ferdinand von der fürstlichen Familie Lobkowicz das total vernachlässigte Schloss Konopischt. Auch dieses Anwesen wurde ausgebaut sowie mit Kunstwerken aller Art gefüllt.

Nach der Enteignung - den Kindern wurden alle persönlichen Gegenstände, bis zur Zahnbürste, weggenommen -  wusste der neue tschechische Staat beide Liegenschaften gut zu nutzen: Konopischt wurde zu einem touristisch genutzten Vorzeigeobjekt und Chlumetz zum Erholungsheim für Regierungsmitglieder umgebaut. Auch folgende Besitzungen (aus dem Habsburgischen Familienfonds) wurden von Erzherzog Franz Ferdinand umgebaut, als Wohnsitz genutzt und mit Kunstgegenständen gefüllt: das kleine Jagdschloss Lölling (Kärnten), Schloss Blühnbach (Salzburg), Schloss Eckartsau (NÖ), Schloss Ambras bei Innsbruck sowie ein Trakt in der Wiener Hofburg. Das Schloss Belvedere, welches ihm im April 1898 von Kaiser Franz Josef zugewiesen wurde, war nicht nur das Wiener Domizil der Familie und Sitz der Militärkanzlei. 1902 wurde hier auch Erzherzog Franz Ferdinands Sohn Max (als erster und einziger Mensch) geboren.

 Schloss Artstetten, Erzherzog-Franz-Ferdinand-Museum, Juni 2023

 Schloss Artstetten, Erzherzog-Franz-Ferdinand-Museum, Juni 2023

 Schloss Artstetten, Erzherzog-Franz-Ferdinand-Museum, Juni 2023

Porzellanservice mit Blumenmuster, Josef Bock, Wien

 Schloss Artstetten, Erzherzog-Franz-Ferdinand-Museum, Juni 2023

Porzellanservice-Teile aus dem Besitz der Erzherzöge Franz Karl, Carl Ludwig und Franz Ferdinand
Manufakturen Meissen, Nymphenburg, Alt Wien (heute Augarten), Herend

 Schloss Artstetten, Erzherzog-Franz-Ferdinand-Museum, Juni 2023

 Schloss Artstetten, Erzherzog-Franz-Ferdinand-Museum, Juni 2023

 Schloss Artstetten, Erzherzog-Franz-Ferdinand-Museum, Juni 2023

 Schloss Artstetten, Erzherzog-Franz-Ferdinand-Museum, Juni 2023

Badezimmer von Erzherzog Carl Ludwig 1869 mit fließendem Kalt-und Warmwasser installiert

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ERZHERZOG FRANZ FERDINAND VON ÖSTERREICH-ESTE
18.12.1863 im Graz als Sohn des Erzherzogs Karl Ludwig und dessen zweiter Frau Maria Annunziata. Prinzessin von Bourbon-Sizilien geboren. Der Vater war ein jüngerer Bruder Kaiser Franz Josephs, die Mutter eine Tochter Ferdinand II., König Beider Sizilien
21.04.1865 Geburt seines Bruders Erzherzog Otto in Graz
19.06.1867 sein Onkel Erzherzog Maximilian. Kaiser von Mexiko, wird in Queretaro Mexiko, hingerichtet
27.12.1868 sein zweiter Bruder, Erzherzog Ferdinand Kart, wird in Wien geboren
15.05.1870 seine Schwester Margarethe Sophie wird in Artstetten geboren
04.05.1871 Tod seiner Mutter, Erzherzogin Maria Annunziata, in Wien
23.07.1873 neuerliche Vermählung seines Vaters mit Maria Theresia, Infantin von Portugal. Aus dieser Ehe gehen zwei Töchter hervor: Erzherzogin Maria Annunziata und Erzherzogin Elisabeth Amalie
20.11.1875 stirbt mit Franz V., Herzog von Modena-Este, eine Nebenlinie des Hauses Habsburg-Lothringen aus. Erzherzog Franz Ferdinand bekommt Namen und Wappen des Hauses Este übertragen und wird Erbe des Estensischen Vermögens
25.04.1876 Beginn seiner militärischen Laufbahn: Ernennung zum Leutnant im Infanterie-Regiment Nr. 32
30.01.1889 Tod des Kronprinzen Rudolf in Mayerling. Die Thronfolge geht auf den bereits fünfundfünfzigjährigen Erzherzog Karl Ludwig über
15.12.1892-18.10.1893 Weltreise Erzherzog Franz Ferdinands
Frühjahr 1895 Ausbruch von Lungentuberkulose. Langsame Genesung durch Erholungsaufenthalte im milden Klima und die stark ausgebildete Selbstaufrichtungskraft des Erzherzogs
19.05.1896 Tod des Vaters, Erzherzog Karl Ludwig, in Wien. Franz Ferdinand wird Erzherzog-Thronfolger
29.03.1898 Franz Ferdinand wird zur „Disposition des Allerhöchsten Oberbefehls" 'militärischer Stellvertreter des Kaisers' bestellt
10.09.1898 Ermordung Kaiserin Elisabeths von Österreich in Genf
28.06.1900 Ablegung des Renunziationseides in der Wiener Hofburg. Franz Ferdinand verzichtet auf die Thronfolge seiner zukünftigen Kinder
01.07.1900 Heirat mit Sophie Gräfin Chotek v. Chotkowa und Wognin in Reichstadt Zakupy/Böhmen mit gleichzeitiger Erhebung ihrer Person in den Fürstenstand unter dem Namen Hohenberg, 1909 Herzogin
24.07.1901 Geburt der Tochter Sophie in Konopischt
29.09.1902 Geburt des Sohnes Maximilian im Belvedere Wien
27.05.1904 Geburt des zweiten Sohnes Ernst in Konopischt
01.11.1906 Tod des Bruders Erzherzog Otto, Vater des späteren Kaisers Karl v. Österreich
06.08.1911 verzichtet sein Bruder Ferdinand Karl auf Rang und Titel eines Erzherzogs sowie auf Stellung in der Armee und übersiedelt unter dem Namen Ferdinand Burg in die Schweiz
28.06.1914 Attentat auf Erzherzog Franz Ferdinand und Herzogin Sophie von Hohenberg in Sarajevo/Bosnien
04.07.1914 Beisetzung des Thronfolgerpaares in der 1909-1910 errichteten Familiengruft in Artstetten

 Schloss Artstetten, Erzherzog-Franz-Ferdinand-Museum, Juni 2023

ERZHERZOG FRANZ FERDINAND MUSEUM & GEDENKSTÄTTE
Nahe der Wachau liegt inmitten eines verträumten Parks das bezaubernde Schloss Artstetten. Dank seiner Besitzer ist das Schloss ein Ort, an dem Geschichte lebendig bleibt. Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand hatte bahnbrechende politische Visionen, war ein begeisterter Familienmensch aber auch „Sammler und Jäger", was Sie als Besucher an zahlreichen Exponaten und amüsanten Schlüsselloch-Geschichten nacherleben können. Tauchen Sie ein in die Geschichte und erfahren Sie in, Erzherzog Franz Ferdinands Leben und Wirken" alles rund um ihn und seine Familie, besuchen Sie die letzte Ruhestätte des Thronfolgers und seiner Frau Sophie. Ihr aller Erbe ist für uns die Herausforderung zur Bewahrung des Friedens.

 Schloss Artstetten, Erzherzog-Franz-Ferdinand-Museum, Juni 2023

Der Natur-Schlosspark von Artstetten gilt als einer der wichtigsten historistischen Parks Österreichs. Auf der 6 ha großen ökologisch gehaltenen Anlage sind uralte, eindrucksvolle Solitärbäume sowie der idyllische Bade-Pavillon am „Pool" von Erzherzog Carl Ludwig zu sehen. Von Mai bis Juni zeigen sich die Pfingstrosen in ihrer Blütenpracht und im Herbst die Laubbäume im farbigen Blätterkleid. Besonderheiten sind die nach geomantischen Richtlinien angelegte Kastanien-Allee oder der terrassenförmig angelegte Rosengarten mit seinen zwei „Spuck-Männern". Entdecken Sie die Schönheit und Geheimnisse dieses ursprünglichen Natur-Denkmals!

Im Wirtschaftsgarten wurden und werden im Sinne eines friedlichen Miteinanders seltene Obstsorten gepflanzt, die allesamt historische aristokratische Namen tragen. So stehen friedlich vereint nebeneinander Otto von Bismarck (Apfel), Zar Alexander (Apfel), Königin Viktoria (Pflaume), um einige zu nennen. Die hauseigene Marke ist als Marmelade oder Schnaps im Café und Shop erhältlich.

 Schloss Artstetten, Erzherzog-Franz-Ferdinand-Museum, Juni 2023



Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag, kann sich gerne dieses Video antun: