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Die malerische Stadt Schärding in Oberösterreich
liegt direkt am Inn, einem Nebenfluss der Donau. Das Besondere an
Schärding ist die wunderschöne barocke Architektur, welche die kleine
Stadt zu einem beliebten Ausflugs- und Urlaubsziel macht. Die
zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten und das Kulturangebot laden
zum Genießen und Verweilen ein.
Ehemaliger Oberer Stadtturm, der vom Türmer bewohnt wurde. Ein
Doppeltor am Beginn der Linzer Straße.
Schärding (Oberösterreichisch: Scháréng) ist eine Stadt in
Oberösterreich mit knap 5500 Einwohnern. Bekannt ist Schärding als
Barockstadt am Inn, mit ihren zahlreichen barocken Bürgerhäusern und
historischen Plätzen. Sie ist Bezirkshauptstadt des Bezirks Schärding
(SD) und gleichzeitig lokales Zentrum für den umliegenden Bezirk.
Linzertor - Das Doppeltor am Beginn der Linzer Strasse war früher ein bewachter Stadtturm.
Gedenktafel beim Linzertor
Vom 9. bis 25. April 1809 hat Kaiser Franz von Oesterreich in diesem
Hause Notlager gehalten. Hier wurde dem Kaiser die Kunde, dass sich
Tirol von der Fremdherrschaft selbst befreit habe und sich freiwillig
dem früheren Herrscher unterwerfe. - Zum 100jährigen Gedächtnisse
Die spätbarocke Silberzeile in Schärding ist eines der schönsten
Ensembles aus bunten Häusern mit Glockengiebeln. Im Sommer ist der
Platz sehr belebt, viele Cafés und Restaurants laden zum Verweilen ein.
Im Mittelalter konnte viele Menschen nicht lesen und schreiben.
Zunftzeichen und Zunftfarben an den Häusern waren wichtig Hilfen. Bei
den Häusern stand des „Schönbrunnergelb“ für Herrschaftshäuser,
Kirchen, Klöster und herrschaftliche Betriebe (Brauereien, Gutshöfe),
rot waren die Metzger, blau die Bäcker, grün stand für Gesundheit. Mit
den Zunftzeichen (sie werden auch als Nasenschilder bezeichnet) die an
den Hausfassaden angebracht waren symbolisierte man seinen Beruf
(Brezel für Bäcker, oder beim Wirt sah man das man essen, trinken oder
schlafen kann und ob er auch Pferde tränkte)
Der Stadtplatz besteht aus dem Oberen und dem Unteren Stadtplatz. Am
Oberen Stadtplatz ist linkerhand die spätbarocke Silberzeile zu sehen.
Sie spiegelt den Reichtum der Stadt und der „silberreichen"
Handelsherren während der Blütezeit der Innschifffahrt wider. Die
Bürgerhäuser waren ursprünglich noch wesentlich mehr mit Erkern und
Stuckaturen verziert. Mehr dazu lest Ihr bei der letzten Station des
Themenwegs am unteren Stadtplatz.
Rathaus - Es wurde 1594
aus zwei aufgekauften Bürgerhäusern errichtet. Nach Brandschäden von
1809 mehrmaliger Umbau in Neugotik und Neubarock. Im Rathaussaal im
ersten Stock befinden sich Fresken von Prof. Zülow (Linz, 1947) mit
charakteristischen Motiven der Altstadt.
Ab dem 13. Jahrhundert erlangten Pranger für sogenannte Schand- oder
Ehrenstrafen weite Verbreitung. Geringe Vergehen wie Sittlichkeits-
oder kleine Vermögensdelikte wurden durch öffentliche Demütigung
bestraft, die Delinquenten „angeprangert". Die Bevölkerung durfte den
Verurteilten beschimpfen und mit faulen Eiern oder Gemüse bewerfen. Das
Weiterleben in der Stadt war danach sicher nicht einfach.
Christopheros Brunnen
Mitten am Oberen Stadtplatz, direkt an der Silberzeile gelegen
positioniert sich der Christopheros Brunnen. Im Sommer dient er zur
Abkühlung und ist ein Ort der Begegnung und Rast. Was hat sich Prof.
Hans Wimmer beim Bau 1963 gedacht: Das große Becken symbolisiert den
Wasserreichtum, die Schifffahrt, die Kraft der Innkraftwerke und die
Kalt- und Warmwasserkuren.
Im Jahre 806 ist der Ort erstmals als landwirtschaftliche Siedlung "Scardinga" in einer Passauer Urkunde erwähnt.
Schifffahrt und Handel (zuerst nur Salz, dann auch Getreide, Wein,
Glas, Vieh, Holz und Tuchwaren) machten Schärding im Mittelalter zu
einer wohlhabenden Stadt. Nach den Grafen von Vornbach und Andechs und
den Babenbergern wechselten Wittelsbacher und Habsburger als Herren der
befestigten Grenzstadt. Schärding wurde zum Spielball (oder auch
Zankapfel) zwischen den beiden Nachbarländern, einmal vererbt dann
verpfändet, getauscht und erkämpft. Von 1369 bis 1779 gehörte Schärding
mit einigen kriegerischen Unterbrechungen zu Bayern.
Sparkasse - War
ursprünglich das Rathaus, dann städtische Getreideschranne und
Stadtfron, 1809 abgebrannt, ab 1824 in Privatbesitz und in der heutigen
Form errichtet. Städtebaulich fungiert das Gebäude als Trennung
zwischen dem Oberen und Unteren Stadtplatz. Das Fresko (eine Frau mit
einer Sparkasse, darunter ein tanzendes Innviertler Paar) stammt von
Prof. Fritz Fröhlich (Linz, 1952).
Die Pfarrkirche liegt etwas
abseits vom Stadtplatz — eine Eigenheit der Inn-Salzach-Städte — und am
Rande des mittelalterlichen Stadtgrabens. Nach Abbruch des Langhauses
1715 wurde sie in den Längenausmaßen des ehemals gotischen Baues
1720-1726 barock neu errichtet.
Westturm: Im Erdgeschoß Kreuzrippengewölbe auf Konsolen mit einfach
gekehltem Rippenprofil, der Schlussstein in Form einer quadratischen
Platte. In den Obergeschossen rechteckige Fensterschlitze, die
Glockenstube mit Rundbogenfenstern, darüber achteckiger Aufbau mit
toskanischen Eckpilastern und rundbogigen Schallfenstern; Zwiebelhelm.
Langhaus: durch toskanische Riesenordnung gegliedert, zwischen den
Pilastern Nischen, die oben im Halbkreis geschlossen sind.
Beeindruckend klare Architektur.
Weiträumiges einschiffiges und fünfjochiges Langhaus, darüber Emporen.
Im östlichen Langhausjoch ist durch größere Jochbreite und Hochführung
der Kapellennischen in die Emporenzone ein Querschiff angedeutet.
Böhmische Kappen auf Gurten.
Presbyterium etwas eingezogen,
zweijochig, 3/8-Schluss, zwei böhmische Kappen und eine Halbkugel. Im
Langhaus und Presbyterium große korinthische Pilaster, reich gestuftes
Gesims.
Hochaltar
Das Altarbild zeigt uns die Anbetung der Hirten bei der Geburt Jesu.
Auf der linken Seite des Altarbildes sieht man die Statue „Hoffnung"
und auf der echten Seite die Statue „Glaube". Über dem Altarbild sieht
man eine Wappenkartusche mit Doppeladler mit Binnenschild als Hinweis
auf den Stifter des Altares Kaiser Leopold I. Darüber steht: „Als
Geschenk Max. Jos.I König von Bayern 1815". Im oberen Bild ist der
heilige Georg dargestellt, der Kirchenpatron. Auf der linken Seite des
Bildes sieht man drei Engel und eine weibliche Heilige mit Lorbeerkranz
in der Hand, auf der rechten Seite ebenfalls drei Engel und die heilige
Theresia von Avila.
Schriftstelle: Lukas 2,8-20
In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache
bei ihrer Herde. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen, und der Glanz
des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber
sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große
Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der
Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. Und das
soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in
Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem
Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach:
Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Friede bei den
Menschen seiner Gnade. Als die Engel sie verlassen hatten und in den
Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Kommt, wir
gehen nach Betlehem, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr
verkünden ließ. So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das
Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erzählten sie, was ihnen
über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten
über die Worte der Hirten. Maria aber bewahrte alles, was geschehen
war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach. Die Hirten kehrten
zurück, rühmten Gott und priesen ihn für das, was sie gehört und
gesehen hatten; denn alles war so gewesen, wie es ihnen gesagt worden
war.
Hochaltar: Marmor, Mensa mit
Marmorintarsia, großes Tabernakel in Form eines Tempiettos mit
geschweifter Kuppel, seitlich adorierende Engel. Machtvoller frontaler,
dreiteiliger Aufbau mit freistehenden kompositen Säulen. Über hohem
Sockel rechteckiges Altarblatt „Geburt Christi” von Josef Bergler,
1817, darüber Wappen mit Doppeladler und Bindenschild, zwischen den
Säulen auf Konsolen die Statuen „Glaube” und „Hoffnung”, 1815, nach
Modellen von Christian Jorhann d.J. gearbeitet. Über der
Wappenkartusche mit Doppeladler im Sprenggiebel in einer von einem
Engel aus weißem Marmor gehaltenen Draperie in rotem Marmor die
Inschrift
EX MUNIFICENTIA MAX. JOS.I REX BAV. MDC CCXV
ALS GESCHENK MAX. JOS.I KÖNIG VON BAYERN 1815
Im hohen Aufsatz Bild des hl. Georg von Josef Hauber, München, 1816.
Auf dem Dreiecksgiebel sitzen Engel mit Palmenzweigen, rechts und links
von ihnen zwei heilige Frauen. Das Aufsatzbild ist flankiert von
Engelkarytiden, darüber auf dem Segmentgiebel zwei kleine Engel. Alle
diese Figuren sind aus Marmor, ebenso die Blumenvasen oberhalb der
äußeren Säulen. Der Altar ist im Auftrag von Kaiser Leopold I. 1677 vom
Linzer Joh. Peter Spaz (Giov. Pietro Spazzi) für die Karmeliterkirche
in Regensburg gearbeitet worden.
Kanzel: Der Aufgang und der
kreisrunde Kanzelkorb sind aus hellem Marmor, die eingelegten Felder
aus rotem. Am Kanzelkorb befinden sich die Reliefs von Christus und den
beiden Johannes’ aus vergoldetem Holz. Der hohe Schalldeckel mit Putto
und Gesetzestafeln aus Holz. Gediegene klassizistische Arbeit, 1815,
von Anton Högler, Salzburg, wohl nach dem Modell von Christian Jorhann
d. J. angefertigt.
Die Orgelempore wird von zwei quadratischen Pfeilern mit vorgestellten
kompositen Säulen getragen, über die Korbbogen gespannt sind.
Die Orgel: Schon in den
Nachkriegsjahren trug man sich mit dem Gedanken eines Orgelneubaues,
weil das aus dem Jahre 1840 stammende Werk trotz einer Reparatur im
Jahre 1932 nicht mehr den Anforderungen entsprach. Nach dreijähriger
Vorbereitungszeit wurde die neue Orgel im Herbst 1973 durch die Tiroler
Orgelbaufirma
Pirchner (Steinach am Brenner) errichtet. Die äußere Gestaltung und
Färbung erfolgte in Zusammenwirken mit dem Bundesdenkmalamt und dem
Diözesankunstrat. Die Schleierbretter fertigte Adalbert Kutter aus
Innsbruck an. Die Disposition (Festlegung von Anzahl, Art, Anordnung
und Klangfarben der Register) erstellte der international bekannte
Orgelfachmann Prof. Dr. Hans Haselböck, Wien. Das dreimanualige Werk
umfasst insgesamt 2224 Pfeifen, die in 31 Registern auf Hauptwerk,
Brustwerk, Rückpositiv und Pedal aufgeteilt sind.
Die Orgel ist nicht nur ein optisches Schmuckstück dieses Gotteshauses,
sondern trägt vor allem auch zu einer lebendigen und würdigen
Gestaltung der Gottesdienste bei und ermöglicht die Aufführung
hochwertiger kirchenmusikalischer Werke.
Herz Jesu Altar
Das Altarbild zeigt die Heilige Theresia von Avila, wie ihr Christus
erscheint. In der Mitte steht eine „Herz Jesu Statue". Als
Assistenzfiguren stehen auf der linken Seite der Heilige Paulus und auf
der rechten Seite der Heilige Petrus. Als Aufsatzfiguren sieht man zwei
weibliche Heiligenfiguren.
Theresia von Avila:
Die Hl. Theresia lebte im sechzehnten Jahrhundert und war eine große
Mystikerin, Ordensgründerin (unbeschuhte Karmelitinnen) und
Kirchenlehrerin. Sie trat mit 20 Jahren in das Karmelitinnen Kloster
ihrer Heimatstadt ein. Bald wurde sie schwer krank und lag einige Zeit
im Koma. Während dieser Zeit hatte sie die ersten mystischen
Erlebnisse, in denen ihr Christus als Lichtgestalt erschien. Dies
schildert sie folgendermaßen: „Der Glanz einer solchen Vision
übertrifft alles, was man sich auf Erden vorstellen kann... Es ist ein
Licht, das von dem, das man auf Erden sieht, vollkommen verschieden
ist. Im Vergleich mit diesem Lichte erscheint selbst die Klarheit der
Sonne dunkel.." Sie wollte in ihrem Leben immer vollkommener werden und
immer mehr Christus ähnlich. Sie fand auch Zeit für eine reiche
schriftstellerische Tätigkeit, was ihr den Namen „Doctora Mystica"
eintrug. Sie starb am 4. Oktober 1582.
Herz-Jesu-Altar: Christus
erscheint der hl. Therese, von Michael Rottmayr, bemerkenswerte
Qualität, um 1690. Assistenzfiguren: hl. Petrus, hl. Paulus.
Kreuz - Altar
Das Altarbild zeigt uns die Kreuzigung mit der heiligen Maria, Johannes
und Maria Magdalena. Als Assistenzfiguren stehen auf der linken Seite
der heilige Florian und auf der rechten Seite der heilige Maximilian
von Lorch. In der Mitte steht ein Relief der heiligen Barbara. Im
oberen Bild sieht man den heiligen Petrus als Büßer. Als Aufsatzfiguren
sieht man zwei Engel mit Schweißtuch und Lanze.
Schriftstelle: Johannes 19,23-30
Nachdem die Soldaten Jesus ans Kreuz geschlagen hatten, nahmen sie
seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen.
Sie nahmen auch sein Untergewand, das von oben her ganz durchgewebt und
ohne Naht war. Sie sagten zueinander: Wir wollen es nicht zerteilen,
sondern darum losen, wem es gehören soll. So sollte sich das
Schriftwort erfüllen: Sie verteilten meine Kleider unter sich und
warfen das Los um mein Gewand. Dies führten die Soldaten aus. Bei dem
Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria,
die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als Jesus seine Mutter sah
und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau,
siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und
von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. Danach, als Jesus
wußte, daß nun alles vollbracht war, sagte er, damit sich die Schrift
erfüllte: Mich dürstet. Ein Gefäß mit Essig stand da. Sie steckten
einen Schwamm mit Essig auf einen Ysopzweig und hielten ihn an seinen
Mund. Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: Es ist
vollbracht! Und er neigte das Haupt und gab seinen Geist auf.
Zweiter Altar links, nach dem Eingangsportal: Kreuzaltar:
Altarblatt: Kruzifixus mit hl. Maria, Johannes und Maria Magdalena;
signiert: J. Hauber invenit et fecit, um 1816. Aufsatzbild: hl. Petrus:
Aufsatzfiguren: zwei Engel mit Schweißtuch und Lanze; Assistenzfiguren:
hl. Florian, hl. Augustinus.
Altarraum
Der Altarraum wurde im Jahre 2003 durch den Künstler Josef Neustifter
aus Eggenfelden in Bayern neugestaltet. Altar, Ambo,
Osterkerzenleuchter, Vortragkreuz und Sedes sind aus Goldbronze
gegossen. Altar, Ambo und Osterkerzenleuchter haben ein eigenes Zeichen
und einen Spruch bekommen, das aber erst bei näherem Hintreten
erkennbar wird. Bei der Gestaltung sind wir von der Bibelstelle der
Emmausjünger ausgegangen:
Ambo: zeigt Menschen die unterwegs sind „Ich bin bei euch"
Osterkerzenleuchter: eine Ähre die aus dem Boden wächst „Wie ein
Weizenkorn wurdest du in die Erde gesenkt um uns Menschen die Frucht
des Lebens zu bringen." „Ich bin das Licht"
Altar: zeigt drei Ähren „Kommet alle zu mir"
Schriftstelle: Lukas 24,13-35
Am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf
namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie
sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Während sie
redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit
ihnen. Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, so daß sie ihn
nicht erkannten.
Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg
miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen, und der eine von
ihnen er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem,
daß du als einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen
ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus
Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem
ganzen Volk. Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod
verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, daß
er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der
dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Aber nicht nur das: Auch
einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt.
Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht.
Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und
hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden
alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie
nicht. Da sagte er zu ihnen: Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt
es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Mußte nicht
der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen?
Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in
der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht.
So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als
wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei
uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt. Da ging
er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und als er mit ihnen bei Tisch
war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es
ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn; dann sahen
sie ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das
Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der
Schrift erschloß? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten
nach Jerusalem zurück, und sie fanden die Elf und die anderen Jünger
versammelt. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist
dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt
und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.
* * *
Volksaltar: Für den Künstler
war es Ziel, ähnlich wie in der Musik, zu einem bestehenden,
bedeutenden Grundton — hier die Kirche St. Georg in Schärding - einen
neuen „Ton” dazuzufinden, der eine Schöpfung aus der Zeit sein sollte
und sich zugleich homogenin die bestehende Architektur einfügt. Als
Erstes wurde der Boden des Chorraumes nach vorne mit einer 2-stufigen
Rundung leicht in das Hauptschiff verlegt. Der neue Volksaltar sollte
nicht wie eine Barriere wirken, sondern in seiner Formensprache
durchspüren lassen zum Hochaltar. Man entschied sich für eine
Ausführung in heller Bronze gegossen als Unikat in
Wachsausschmelzverfahren. 12 ineinander greifende Säulen tragen die
Altarplatte. Wie ein Tuch eingespannti st der Mittelteil mit.der
Symbolik von Ähren. Die Form des Mittelteils erinnert in der Draufsicht
an eine Fischform, das alte Geheimzeichen der Christen. Dazu gestaltet
wurde der Ambo mit den 4 Evangelisten auf der Pultfläche, die Sedilien,
der Osterleuchter und das Vortragekreuz. Die Altarraumgestaltung wurde
2002 begonnen und 2006 beendet. Die Gestaltung ist ein Werk des
bekannten niederbayerischen Bildhauers Joseph Michael Neustifter.
Josef - Altar
Das Altarbild zeigt uns den heiligen Josef mit Christuskind und zwei
Engeln mit Zimmermannsattributen. Als Assistenzfiguren stehen auf der
linken Seite der heilige Sebastian und auf der rechten Seite die
heilige Barbara. In der Mitte steht die Plastik des heiligen Judas
Thadeus. Im oberen Bild sieht man ein Gemälde des heiligen Wolfgang von
Regensburg. Die Aufsatzfiguren zeigen uns links den heiligen Rochus von
Montpellier und rechts Karl Borromäus.
Schriftstelle: Matthäus 1,18-21.24
Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit
Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, daß
sie ein Kind erwartete durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef,
ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloß,
sich in aller Stille von ihr zu trennen. Während er noch darüber
nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef,
Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen;
denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen
Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein
Volk von seinen Sünden erlösen. Als Josef erwachte, tat er, was der
Engel des Herrn ihm befohlen hatte.
Erster Altar links, nach der Orgelempore: Josefsaltar:
Altarblatt: hl. Josef mit dem Christuskind, zwei Engeln und
Zimmermannsattributen. Es trägt die Inschrift „Andre Hieretzberger zur
Zeit Prun und Zimer Maister Johan Hauer Prukh Maister Anno 1727”.
Qualitätvolle Arbeit des Münchners J. Adam Müller. Aufsatzbild: hl.
Wolfgang, von Adam Müller; Aufsatzfiguren: hl. Rochus, hl. Jakobus?
Assistenzfiguren: hl. Sebastian, hl. Barbara.
Ort des Gedenkens
Das Kunstwerk für den neuen Gedächtnisort für unsere Verstorbenen in
der Pfarrkirche St. Georg in Schärding ist inspiriert von einem Epitaph
und Totenbrett. Dieses Zeichen aus heller Bronze als Unikat gegossen,
künstlerisch gestaltet und umgesetzt vom niederbayerischen Bildhauer
Joseph Michael Neustifter aus Eggenfelden. Dieses Gedenkzeichen für die
Verstorbenen unserer Pfarre St. Georg ist gleichzeitig ein Ort der
Erinnerung an die Gefallenen der Kriege im letzten Jahrhundert.
Zentral ist dargestellt Christus der Auferstandene, der plastisch aus
der bewegten Fläche heraus tritt, umgeben von einer vibrierenden Fläche
von Schriftfragmenten. Worte erhaben gearbeitet, die uns zurufen und
hinführen zum Erinnern und nicht Vergessen, zur Hoffnung und zum
Verzeihen. Wortbegriffe wie Gnade, Kraft, Hoffnung, Liebe, Auf sich
nehmen, Bescheidenheit, Geben, Nehmen, Dankbarkeit, Verzeihen, Frieden,
Freiheit, Helfen, Sonne, Licht, Schatten, Glaube, Gedenken führen hin
zu einem zweiten Motiv, durchbrochen gearbeitet, das Motiv des Heiligen
Georgs.
Der Heilige Georg ist der Patron der Kirche und gleichzeitig ein
Symbolzeichen für die Gefallenen der Kriege. Dieses Motiv kann wie ein
Tabernakel geöffnet werden. In die dahinter liegende Vertiefung kann
eine Kerze eingesetzt werden als Zeichen des Lumen Christi, Symbol der
Hoffnung. Um dieses Motiv findet man Begriffe wie Glaube, Gnade, Eid,
Heimat, Söhne, Töchter, Väter, Mütter, Dienen, Gehorsam, Zwiespalt,
Trost, Verzeihen und Frieden.
Links und rechts neben dem Epitaph erinnern zwischen Glasplatten
eingesetzte Sterbebilder an die zuletzt Verstorbenen in der
Pfarrgemeinde. Eine Leuchterbank, gefüllt mit dem Staub der Erde, ist
vorgesehen für Andachtskerzen zum Gedenken.
Heilige Familie - Altar
Das Altarbild zeigt die Heilige Familie mit Gottvater und dem heiligen
Geist. Als Assistenzfiguren stehen auf der linken Seite eine Herz Jesu
und auf der rechten Seite Herz Mariä Statue. In der Mitte steht ein
Schutzengel. In der Kartusche zwei flammende Herzen, eines Christus,
das andere Maria symbolisierend, darüber Christus- und Maria Monogramm.
Im oberen Bild ist der heilige Sebastian dargestellt. Als
Aufsatzfiguren sieht man zwei weibliche allegorische Figuren.
Schriftstelle: Lukas 2,41-42
Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. Als er
zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem
Festbrauch entsprach. Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie
sich auf den Heimweg. Der junge Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne daß
seine Eltern es merkten. Sie meinten, er sei irgendwo in der
Pilgergruppe, und reisten eine Tagesstrecke weit; dann suchten sie ihn
bei den Verwandten und Bekannten. Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie
nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort. Nach drei Tagen fanden sie
ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und
stellte Fragen. Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein
Verständnis und über seine Antworten. Als seine Eltern ihn sahen, waren
sie sehr betroffen, und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest
du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht. Da
sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wußtet ihr nicht, daß
ich in dem sein muß, was meinem Vater gehört? Doch sie verstanden
nicht, was er damit sagen wollte. Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret
zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter bewahrte alles, was
geschehen war, in ihrem Herzen. Jesus aber wuchs heran, und seine
Weisheit nahm zu, und er fand Gefallen bei Gott und den Menschen.
Erster Altar rechts, nach der Orgelempore: hl. Familienaltar:
Altarblatt: hl. Familie mit der hl. Anna und hl. Joachim, signiert: J.
Adam Müller, pinx. 1726, gute Arbeit. Aufsatzbild: hl. Sebastian.
Aufsatzfiguren: zwei weibliche allegorische Figuren. Assistenzfiguren:
Herz Jesu, Herz Mariä. In der Kartusche zwei flammende Herzen, eines
Christus, das andere Maria symbolisierend, darüber Christus- und
Maria-Monogramm.
Tauf - Altar
Das Altarbild zeigt die Taufe Jesu im Jordan. Als Assistenzfiguren
stehen auf der linken Seite der Heilige Franz von Assisi und auf der
rechten Seite der Erzengel Michael. In der Mitte steht eine Plastik des
heiligen Johannes von Nepomuk. Die Aufsatzfiguren zeigen uns links den
büßenden heiligen Paulus und rechts Maria Magdalena, als Büßerin. Im
oberen Bild sieht man ein Gemälde von Gottvater.
Schriftstelle: Markus 1,9-11
In jenen Tagen kam Jesus aus Nazaret in Galiläa und ließ sich von
Johannes im Jordan taufen. Und als er aus dem Wasser stieg, sah er, daß
der Himmel sich öffnete und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam.
Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an
dir habe ich Gefallen gefunden.
Zweiter Altar rechts, nach dem Eingangsportal: Taufaltar:
Altarblatt: Taufe Christi, signiert: C. Jos. Hauber invenit et pinxit
München 1816, sehr gute Arbeit, rechts im Hintergrund: Selbstbildnis
des Malers. Aufsatzbild: Gottvater; Aufsatzfiguren: büßenderhl. Petrus
und hl. Maria Magdalena; Assistenzfiguren: Erzengel Michael und hl.
Franziskus. Die Seitenaltäre sind außer den Assistenzfiguren und den
von Josef Hauber 1816 gemalten Altarblättern noch von der
ursprünglichen barocken Ausstattung von 1726/27 reife, spätbarocke
Werke.
Marien - Altar
Das Altarbild zeigt uns die Himmelfahrt Mariens. In der Mitte steht
eine Plastik „Maria mit Kind". Auf jeder Seite steht auch ein Engel, es
dürften dies ehemals Tabernakelwächter gewesen sein. Als
Assistenzfiguren stehen auf der linken Seite der heilige Joachim und
auf der rechten Seite die heilige Anna, die Eltern von Maria. In der
Kartusche sieht man das Wappen der Edlen von Schacky, ein italienisches
Handelsgeschlecht aus Cremona, seit 1649 in Schärding ansässig, große
Gönner der Kirche. Als Aufsatzfiguren sieht man zwei weibliche
Heiligenfiguren.
Schriftstelle: Lukas 1,39-56
Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine
Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und
begrüßte Elisabet. Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind
in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief
mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und
gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, daß die Mutter
meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß
hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die
geglaubt hat, daß sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. Da sagte
Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt
über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er
geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn
der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig. Er
erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten.
Er vollbringt mit seinem Arm macht- volle Taten: Er zerstreut, die im
Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht
die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und läßt
die Reichen leer ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und
denkt an sein Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und
seinen Nachkommen auf ewig. Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr;
dann kehrte sie nach Hause zurück.
* * *
Marienaltar: Himmelfahrt Mariä,
19. Jahrhundert. Seitlich auf hohen gebauchten, schräg gestellten.
Sockeln komposite Säulen, die geschweifte Gebälkkröpfe tragen, mit
Bandlwerk am Fries, neben den Säulen auf Konsolen neoklassizistische
Statuen. Auf den Gebälkkröpfen sitzend weibliche Heiligenfiguren, in
der Mitte, über dem Altarblatt, Kartusche mit Voluten, die rechte
Kartusche zeigt das Wappen der Edlen von Schacky, eines italienischen
Handelsherrengeschlechts aus Cremona, seit 1649 in Schärding ansässig,
1677 von Kaiser Leopold I. geadelt, große Gönnerder Kirche.
Assistenzfiguren: hl. Anna, hl. Joachim.
Glasfenster in der Kirche
Stadtpfarrkirche
An die Zeit des ersten Kirchenbaues um 1307 erinnert die
Torhalle, die man durch das Turmportal betritt. 1703 wurde die gotische
Pfarrkirche St. Georg im Zuge des spanischen Erbfolgekrieges schwer
beschädigt und um 1725 vom Passauer Dombaumeister Jakob Pawagner im
Barock aufgebaut. Der Münchner Johann Michael Fischer stellte den Bau
fertig. Durch die französische Beschießung 1809 brannte sie aus und
wurde 1814 wieder hergestellt. Umfassende Innenrenovierung seit 1975.
Passauer Tor, auch Allerheiligentor genannt, hatte ursprünglich einen gotischen Spitzturm, wurde 1984 umgestaltet.
Leonhard-Kaiser-Denkmal -
Leonhard Kaiser, ca. 1480 in Raab geboren, war katholischer Priester.
Trotz Verbots predigte Kaiser als Anhänger Luthers die reformatorischen
Ideen im Innviertel. Da er nicht widerrufen wollte, wurde er am
16.8.1527 an dieser Stelle (damals "am Sand") als Ketzer verbrannt.
Schloss Neuhaus am Inn -
Das ehemals gotische Wasserschloss brannte 1724 ab, wurde 1752 barock
aufgebaut, um 1900 mit Kirche und rechtem Trakt erweitert und ist heute
Kloster und Realschule der Englischen Fräulein.
Wassertor, früher Innentor oder
Zollturm genannt, bis 1570 herzoglich-bayerisches Landeseigentum,
anschließend im Besitz der Stadt, seit 1819 privat; stadtseitig
schließt das Tor mit einer geraden Wandfläche ab, auf der ein Fresko an
die Beschießung der Stadt durch die dänischen und österreichischen
Truppen im Spanischen Erbfolgekrieg 1703 erinnert. Zahlreiche
Hochwassermarken berichten von den Überschwemmungskatastrophen. Der
quergesetzte Söller oberhalb des Bogens diente als Pranger, wo
Verurteilte zur Schau gestellt wurden. Beherbergt heute ein Restaurant
und Museumsräumlichkeiten.
Wassertor mit Wassermarke
Früher Zollturm genannt. Stadtseitig befindet sich ein Fresko das an
die Beschießung der Stadt durch die dänischen und österreichischen
Truppen im Spanischen Erbfolgekrieg erinnert. Zahlreiche
Hochwassermarken berichten von den Überschwemmungen in Schärding. Der
Söller diente früher als Pranger, heute ein Teil des Granitmuseums.
Geschichte der Burg
Die erste gemauerte Befestigungsanlage geht auf den Babenberger Herzog
Leopold VI., den Glorreichen, (um 1225) zurück. Die Burg wurde später
durch Herzog Ludwig VII, den Gebarteten, (um 1430) und andere
bayerische und österreichische Herzoge verstärkt und erweitert. Im 17.
Jhdt. wurde sie zur Residenz für den Freisinger Fürstbischof Albrecht
Sigismund ausgestaltet, der aber nie nach Schärding kam. Durch Brände
(1724 und 1775) und die Franzosenbeschießung (1809) wurde das Bauwerk
zerstört. Während der äußere Burgbereich wieder aufgebaut wurde,
verfiel das innere Schloss. Nur noch wenige Reste (zwei Gewölbekeller,
ein Teil der Ringmauer mit Zwinger und innerem Burggraben) sind
erhalten. Der Brunnen wurde nach einem Bild von 1499 im Jahre 2003
rekonstruiert.
Hochwasser in Schärding
Da die Stadt Schärding direkt am Inn liegt, ist sie immer wieder von
Hochwasser betroffen. Überschwemmungen sind mit Abstand die häufigste
Form von Naturkatastrophe im östlichen Alpenraum und werden zum
Großteil durch Schmelzwasser im Frühling oder Starkregen verursacht.
Besonders gravierend war die “Jahrtausendflut” von 1501,
welche über 10 Tage hinweg Tod und Verwüstung mit sich brachte. Im
Jahre 1830 kam es zu einem heftigen Eisstoß, welche früher durch
Wärmeeinbrüche in kalten Wintermonaten ausgelöst wurden. Ein Phänomen,
dass es heutzutage kaum noch gibt. Hier waren die Schäden und
Opferzahlen besonders groß, da die Wucht des Eisstoßes Brücken und
andere Bauwerke mit sich riss. Diese Eishochwasserkatastrophe gilt als
die schlimmste Überschwemmung, die je in Österreich verzeichnet wurde.
Der Winter war so kalt, dass nicht nur der gesamte Traunsee zugefroren
war, sondern auch die Donau – das Eis war dick genug, um den Fluss in
der Wachau sogar mit schweren Wägen überqueren zu können. Am 27.
Februar brach das Eis ganz plötzlich und die Flut kam so rasch, dass
kaum Zeit war, um Notsignale ertönen zu lassen. Die Katastrophe betraf
die gesamte Region, inklusive der Stadt Schärding.
Im Jahre 1899 ließ Starkregen
die Flüsse Salzach, Inn, Traun, Enns und Donau nochmal weit über die
Ufer treten – neben anderen Städten in der Region stand Schärding zu
dieser Zeit fast völlig unter Wasser.
Das größte Hochwasser des 20. Jahrhunderts in der Gegend rund um Schärding wurde im Juli 1954 verzeichnet, als besonders intensive Niederschläge die heimischen Bäche und Flüsse rasch ansteigen ließen. 2002
gab es das große Hochwasser, welches mit dem von 1899 vergleichbar ist.
Das Doppelhochwasser schlug mit sintflutartigen Regenfällen gleich
zweimal zu, einmal im März und einmal im August. Mehrere Orte in der
Region waren von der Außenwelt abgeschnitten, Katastrophenalarme
ertönten und zahlreiche Gebäude wurden von den Fluten zerstört.
Die mächtigste Hochwasserkatastrophe seit 1954 hat in der Zeit von 31. Mai bis 5.Juni 2013
mit einem Pegelhöchststand von 10,57 Meter enormste Schäden im
Stadtgebiet angerichtet. Es waren überaus dramatische und höchst
bedrohliche Momente, die sich in den betroffenen Stadtteilen
ereigneten. Während des gesamtes Hochwassereinsatzes waren mehr als 120
Feuerwehren, mehrere Kompanien des Bundesheeres mit zusammen 3.643
Einsatzkräften im Einsatz.
Modell der Burg von Schärding
mit dem inneren Schloß
Heute befinden sich in den Resten dieser Burg in Schärding am Inn, das
Heimathaus-Museum, die Landesmusikschule, die Städtische Biblothek, der
Kubinsaal und die Schloßgalerie. Auf dem Gelände der Burg ist heute der
Schlosspark u. d. erhaltene alte Brunnen. Der Schlosspark, ein
interessanter Aussichtspunkt von Schärding auf den Inn u. Bayern. Das
Burgmodell wurde 2013 auf Initiative des Verschönerungsvereines
„Unser Schärding" vom Restaurator Hartmut Weinast nach historischen
Stichen und nach Zeichnungen von Johann Lamprecht (1816-1895)
angefertigt.
Hotel Das Schärding
Wieningerstraße in Schärding
Hotel Das Schärding
Ehemalige Spitalskirche, erbaut 1490 - jetzt Stadthotel Schärding
Ehemalige Spitals- oder Heilig-Geist-Kirche: Als Stiftung mit dem
ehemaligen Bürgerspital 1498 vollendet und 1809 völlig ausgebrannt.
Später als Hufschmiede verwendet. 1961 restauriert, beherbergt jetzt
ein Hotel. Das Portal mit reichprofiliertem Rotmarmorgewände und dem
Relief im Bogenfeld ist als Meisterwerk spätgotischer
Steinbildhauerarbeit das wertvollste gotische Bauwerk der Stadt.
Passauertor - Wird auch Allerheiligen Tor genannt. Eines der 3
Einfahrtstore in die Innenstadt.
Stadtpfarrkirche Schärding hinter dem Laufhaus Schärding
Unterer Stadtplatz in Schärding
Unterer Stadtplatz in Schärding
Fresko: "Heuchler, zieh' zuvor den Balken aus deinem Auge,
dann magst du sehen, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge
ziehst. Luc. Vl, 42." Mit diesem als Trutzbild geschaffenen Fresko
wollte sich der einstige Besitzer an den Ratsherren rächen, die in
einem Rechtsstreit bei ihm alle Schuld suchten, ihre eigenen Fehler
aber nicht sehen wollten.
St.-Georgs-Brunnen (verpackt)
Früher wurden in Orten, in denen sich eine Burg befand, die Kirchen
häufig dem Heiligen Georg – dem Ritter – geweiht. So ist auch die
Stadtpfarrkirche dem Hl. Georg geweiht und es gibt einen
St.-Georgs-Brunnen. Der Brunnen ist aus Granit und wurde 1607
geschaffen. 1884 wurde der Brunnen, ein achteckiger Granter mit
schmiedeeisenem Gitter, in dem der Hl. Georg auf einer Granitsäule
steht und nach einem Drachen zu seinen Füßen sticht, auf den Unteren
Stadtplatz verlegt.
Schlosstor
Früher Wohnung des herzoglichen Burghüters, heute Heimathaus und
Stadtmuseum. Bis 1809 nur über eine Brücke über den damals äußeren
Burggraben erreichbar. Der rückwärtige ältere Teil aus Tuffstein
bildete den äußeren Burgturm und hatte einst vier Stockwerke. Er geht
auf die Wehranlagen zurück, die Herzog Ludwig der Gebartete 1428-1436
errichten ließ. Durchgang zum Kubinsaal und Schlosspark.
Wappen von Schärding und Grafenau (Niederbayern)
Alte Innbrücke - Laut Chronist Lamprecht stammen die elf Pfeiler
aus dem Jahre 1310; sie wurden damals auf Granitfelsen im Flussbett
errichtet. Beim Katastrophenhochwasser 1899 wurde die gesamte
Holzfahrbahn weggerissen. Nach dem 2. Weltkrieg erhielt die 250 m lange
Brücke eine Eisenkonstruktion.
Schlosspark - Der ehemalige
Burghof wurde 1895 zu einer Parkanlage umgestaltet. An der Stelle des
jetzigen Aussichtspavillons war früher der "Pallas", das repräsentative
Wohngebäude der Burg. Im kleinen Barockgärtlein steht die Statue des
heiligen Florian aus dem 17. Jahrhundert. Im Norderker erinnert ein
Kanonennachbau an die oftmaligen Verteidigungskämpfe der Stadt. An der
inneren Ringmauer erinnert eine Gedenktafel an den "Frieden zu
Schärding 1369", durch welchen die Zugehörigkeit der Stadt zu Bayern
manifestiert wurde.
Leider ist am Besuchstag der Zutritt zum Park nicht möglich und alle Zugangswege sind gesperrt.:-[
Kriegsmahnmal - 1956 von
Prof. Walter Ritter (Linz) geschaffen. Stellt die Schrecken des Krieges
in der Gestalt eines apokalyptischen Reiter aus der Geheimen
Offenbarung des Johannes dar.
Hl. Johannes Nepomuk
Sattlerei Huber
Die Stadt Schärding liegt direkt am Inn. Der Fluss entspringt in 2.484
Metern Seehöhe am Lunghinsee, im schweizerischen Kanton Graubünden bei
Maloja, und fließt über 517 km durch die Schweiz, Österreich und
Deutschland. Er mündet bei Passau in die Donau, etwa 16 Kilometer
nordöstlich von Schärding. Der Inn ist mit einem Einzugsgebiet von über
26.000 km2 einer der längsten und mächtigsten Alpenflüsse.
Der Inn als Grenzfluss von Österreich und Deutschland
„Kapuziner – Thörl" - Es wurde bei der Erweiterung der Stadtmauer
errichtet, die das im 17. Jahrhundert erbaute Kapuzinerkloster
umschloss.
Barockgarten Orangerie - An der alten Steinmauer wurde 1884 von
Georg Wieninger ein Gewächshaus mit Gärtnerwohnung liebevoll
eingerichtet, das 2004 revitalisiert wurde und heute ein Restaurant -
inmitten einer herrlichen Parkanlage - beherbergt.
Evang. Pfarrkirche St. Sebastian, erbaut 1635
Evangelische Kirche - Sebastiankirche oder Kirche am Stein (steht
auf einem Granitfelsen), erbaut zu Ehren der Pest- und Seuchenheiligen
Sebastian und Rochus zur Abwendung der Seuche um 1630. 1783 profaniert,
später Theater und Lagerraum. Nach sorgfältiger Restaurierung seit 1954
evangelische Pfarrkirche.
Zunftzeichen Hotel Schärdingerhof
Volksschule Schärding
Bezirksgericht Schärding
Das Gerichtsgebäude wurde ursprünglich als "k.k. Gefangenhaus"
errichtet. Mit dem Bau wurde 1913 begonnen. Der Gerichtssprengel des
Bezirksgerichtes Schärding umfasste ursprünglich die Gemeinden
Brunnenthal, Eggerding, Freinberg, Mayrhof, Münzkirchen, Rainbach, St.
Florian/Inn, St. Marienkirchen, Schardenberg, Schärding, Suben,
Taufkirchen/Pram und Wernstein.
Mit Wirkung vom 01. Jänner 2003 kam es auf Grund einer Verordnung der
Österreichischen Bundesregierung zur Auflösung der Bezirksgerichte Raab
und Engelhartszell. Deren Zuständigkeitsbereiche wurden alsdann dem
Bezirksgericht Schärding zugeordnet. Heute umfasst der Gerichtsbezirk
Schärding den gesamten politischen Bezirk mit seinen 30 Gemeinden und
56.393 Einwohnern (Stand 01. Jänner 2013).
Bahnhofweg verbindet Bahnhof Schärding und Schärding Zentrum
Wem der viele Text zu lange war und lieber Bewegtbilder mit Musik mag,
kann sich gerne dieses Video antun: